Medienkonferenz 2018 von Swiss Athletics in Zofingen mit Martina Strähl, Alex Wilson und Géraldine Ruckstuhl (Photo: Swiss Athletics)
Medienkonferenz mit Martina Strähl, Alex Wilson und Géraldine Ruckstuhl (Photo: Swiss Athletics)

Der Aufschwung der Schweizer Leichtathletik soll 2018 fortgesetzt werden

Die Schweizer Leichtathletik hat seit der Heim-EM 2014 in Zürich erfolgreiche Jahre hinter sich. Die Verantwortlichen von Swiss Athletics setzen alles daran, diesen Aufschwung fortzusetzen. Sowohl an den Europameisterschaften im August in Berlin als auch an den internationalen Nachwuchs-Grossanlässen im Juli will der nationale Verband mit grossen und ambitionierten Delegationen an den Start gehen.

Die Schweizer Leichtathletinnen und Leichtathleten sorgten in der neuen Saison schon mehr-mals für erfreuliche Nachrichten. An der Hallen-WM in Birmingham gewann Mujinga Kambundji (STB) als Dritte die erste Sprint-Medaille für die Schweiz an einer WM, Julien Wanders (Stade Genève) brillierte beim Halbmarathon in Barcelona mit einem U23-Europarekord und wurde an der Halbmarathon-WM in Valencia als bester Europäer Achter, Martina Strähl (LV Langenthal) stellte in Berlin einen nationalen Halbmarathon-Rekord auf und gewann als erste Schweizerin seit 20 Jahren den GP Bern. Auch in der noch jungen Bahnsaison gab es schon verschiedene Leistungen, die im Hinblick auf den Sommer einiges erhoffen lassen.

Die Verantwortlichen von Swiss Athletics blicken dem Leichtathletiksommer 2018 voller Zuversicht entgegen. Das Hauptaugenmerk gilt den Europameisterschaften, die vom 6. bis 12. August in Berlin stattfinden. Zwei Jahre nach der EM in Amsterdam, wo der Schweizer Verband dank fünf Medaillen die erfolgreichsten Titelkämpfe seiner Geschichte erlebte, soll das Team von Swiss Athletics den Weg fortsetzen, den die Schweizer Leichtathletik in den letzten Jahren beschritt. Ein Anzeichen dafür ist, dass in dieser Saison so viele Schweizer in der Diamond League zu (Ausland-)Einsätzen kommen wie nie zuvor.

50-köpfige EM-Delegation erwartet
In Berlin erwartet Swiss Athletics ein Team von rund 50 Athletinnen und Athleten, wie Leistungssport-Chef Peter Haas im Rahmen der traditionellen Frühjahrs-Medienkonferenz von Swiss Athletics in Zofingen erklärte. Damit wäre die Schweizer Delegation ähnlich gross wie 2014 an der Heim-EM in Zürich und 2016 in Amsterdam. 10 Marathonläuferinnen und Marathonläufer wurden bereits selektioniert, 33 weitere Athletinnen und Athleten haben mindes-tens eine Limite erfüllt und können sich Hoffnungen auf eine EM-Selektion machen. Ausser-dem stehen die Chancen gut, dass Swiss Athletics drei oder sogar vier Staffeln (4×100 m und 4×400 m) mitnehmen kann.

Punkto Zielsetzungen äussert sich Peter Haas ambitioniert. «Unser Ziel ist es, die sehr erfolg-reiche Ausbeute von Amsterdam mit fünf Medaillen zu egalisieren. Wir sind uns jedoch bewusst, dass dies ein hohes Ziel ist. Damit uns dies gelingt, müssen unsere Leistungsträger gesund und in Topform sein. Ausserdem braucht es immer das nötige Wettkampfglück, wie die zwei 4. Plätze in Amsterdam gezeigt haben.»

Grosses U18-Team zeichnet sich ab
Ambitioniert und erfolgreich: Das gilt nicht nur für die nationalen Aushängeschilder. Auch im Nachwuchs hat die Schweizer Leichtathletik sehr erfolgreiche Jahre hinter sich. 2017 kehrten die Delegationen von Swiss Athletics mit 5 Medaillen von der U23-EM in Bydgoszcz und mit deren 4 von der U20-EM in Grosseto nach Hause. In diesem Sommer stehen eine U20-WM in Tampere (FIN/10. bis 15. Juli) und eine U18-EM in Györ (HUN/5. bis 8. Juli) im Programm. Bis heute haben bereits 12 Athletinnen und Athleten eine U20-Limite erfüllt, sogar deren 36 haben sich für eine Selektion für die U18-EM empfohlen.

«Für unsere Nachwuchstalente sind diese Anlässe wichtig, um internationale Erfahrungen zu sammeln», so Peter Haas. «Sie müssen sich dort in einem für sie ungewohnten Umfeld behaupten und am Tag x ihre Leistung bringen. Bei der U18-EM kommt hinzu, dass dort die europäischen Startplätze an den Youth Olympic Games im Oktober in Buenos Aires vergeben werden. Das macht die Ausgangslage besonders reizvoll.»

Mehr finanzielle Mittel von der Basis
Der sportliche Erfolg hat für Swiss Athletics seinen Preis. Um in allen Bereichen mit dieser erfreulichen Entwicklung Schritt zu halten, ist Swiss Athletics auf höhere Einnahmen angewiesen. «Dank der an der Delegiertenversammlung am 24. März in Sion von Vereinen und Kan-tonalverbänden beschlossenen Gebührenerhöhung stehen unserem Verband inskünftig substanziell mehr Mittel zur Verfügung», erläuterte Geschäftsführer Peter Bohnenblust. «Diese investieren wir insbesondere in die weitere Entwicklung des Leistungssports, in den Ersatz ehrenamtlich tätiger Mitarbeiter, in den Ersatz der IT-Systeme auf der Geschäftsstelle in Ittigen sowie in die Nachwuchsförderung. Unser oberstes Ziel ist es, den Aufschwung der Schweizer Leichtathletik nachhaltig sicherzustellen.»

(fre)