Mujinga Kambundji (Photo: athletix.ch)
Mujinga Kambundji (Photo: athletix.ch)

SM Zofingen (1. Tag) Frauen: Mujinga Kambundji unter 11 Sekunden! 

10,95 Sekunden! Mujinga Kambundjis (STB) Goldlauf war zweifelsohne das Highlight des ersten Tages der Schweizer Meisterschaften in Zofingen. Damit gelang ihr der langersehnte Durchbruch der magischen 11-Sekunden-Marke. Weitere vier Titel wurden bei den Frauen am Freitag in Zofingen vergeben.

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100 m

Es kann nur Eine geben. Mujinga Kambundji (STB) ist seit Jahren das Nonplusultra im Schweizer Frauen-Sprint. Erst kürzlich ist sie bei der Athletissima in Lausanne mit 11,03 Sekunden einen Schweizer Rekord über 100 m gelaufen. Doch Achtung: Sarah Atcho sendet im Halbfinal ein Ausrufzeichen in Richtung der hiesigen Branchenleaderin und läuft mit 11,20 eine persönliche Bestleistung, während Kambundji in 11,23 ins Ziel kommt.

Im Final stellt die nationale Rekordhalterin die Hierarchie wieder her. Halt – das war wohl untertrieben. Vielmehr werden alle Anwesenden Zeugen eines historischen Schweizer Leichtathletik-Moments. Die SM in Zofingen 2018 wird für immer derjenige Event sein, bei dem eine Bernerin als erste Schweizerin die 11-Sekunden-Marke knackte. Bei 1,1 m/s Rückenwind erwischt sie den Lauf ihres Lebens und spurtet entfesselt über die Ziellinie: 10,94 zeigt die Uhr zunächst an, später wird die Seite auf 10,95 Sekunden korrigiert. Unglaublich!

Ähnlich schnell wie sie sprintet, gibt Kambundji im anschliessenden Interview mit Platzspeaker Alex Hochuli über ihre Gefühlswelt Auskunft. „Ein ganz klein wenig habe ich angefangen daran zu zweifeln, dass ich die Zeit wirklich drauf habe. Doch nun ist alles aufgegangen“, sprudelt es aus Kambundji. „Ich bin einfach nur glücklich, dass es nun geklappt hat.“ In der europäischen Saisonbestenliste nimmt Kambundji neu Platz zwei ein.

Einen tollen Tag erwischen auch die weiteren Medaillengewinnerinnen. Atcho mit ihrer Halbfinal-PB und der zweitschnellsten Zeit, die je von einer Schweizerin erzielt wurde, darf als verdienten Lohn die Silbermedaille mit nach Hause nehmen.

Nicht minder zufrieden darf Salomé Kora (LC Brühl) mit sich sein. Die St. Gallerin stellte mit 11,25 Sekunden einen Hausrekord auf, mit dem sie das hohe Niveau im Schweizer Sprint und ihre Zugehörigkeit zur europäischen Spitzenklasse unterstreicht.

5000 m

Titelverteidigerin Martina Tresch (GG Bern) gilt im Vorfeld zwar als Favoritin, kämpfte in den Tagen vor der SM aber mit einer Erkrankung. Dies hindert sie jedoch nicht daran, ihrem Palmarés einen weiteren Schweizer Meistertitel hinzuzufügen – ihren siebten insgesamt. Zwar ist es zunächst die Französin Aude Salord (LC Uster), die das Tempo bestimmt und einen grossen Vorsprung herausläuft. Zusammen mit Michèle Gantner (LC Vaduz) schliesst Tresch die Lücke bis zu Rennhälfte und setzt dann zum Sololauf an und läuft ungefährdet zum Sieg. Gantner gelingt es, Silber abzusichern. In einem spannenden Dreikampf läuft Christine Müller (LC Scharnachtal) auf der letzten Runde zu Bronze.

Drei

Fatim Affessi (CA Genève) hat in diesem Sommer Irene Pusterla (VIGOR Ligornetto) mit 13,49 m den Schweizer Rekord entrissen. Klar, dass sie da als Titelfavoritin in den Wettkampf geht. Doch so eindeutig wie auf dem Papier die Ausgangslage auch ist, Affessi holt zwar Gold, allerdings nur mit 13 Zentimeter Vorsprung. Die vielfacher Schweizer Meisterin Barbara Leuthard (LC Zürich) hält gut mit und liefert konstant weite Sprünge um 13 m ab. Affessi erzielt einen Tagesbestwert von 13,21, während Leuthard auf 13,08 kommt. Serena Raffi (TV Wohlen) ist dank ihrem besten Sprung auf 12,39 die Bronzemedaillengewinnerin.

Hammer

67,42 m. Das ist seit vier Tagen der Schweizer Rekord im Hammerwerfen der Frauen. Nicole Zihlmann (LC Luzern), die auch die alte Bestmarke von 64,83 gehalten hatte, stellte ihn bei Spitzen Leichtathletik in Luzern auf. Damit ist sie der nationalen Konkurrenz entrückt, was sie auch an der SM unter Beweis stellt. Das Hammerwerfen, welches in Olten ausgetragen wird, gewinnt sie mit einer Weite von 63,27 m und verteidigt damit ihren Schweizer Meistertitel. Es ist bereits das zehnte Gold, das Zihlmann seit 2008 holt. Lydia Wehrli (Stade Genève) wirft einmal mehr nahe an die 60 m (59,93) und sichert sich damit Silber. Bronze geht mit 52,74 an Livia Probst (Old Boys Basel).

Speer

Schweizer Rekordhalterin Géraldine Ruckstuhl, die unweit von Zofingen in Altbüron aufgewachsen und im Turnverein des kleinen Luzerner Dorfes gross geworden ist, zeigt sich bestens erholt von ihrer im Mai erlittenen Oberschenkel-Verletzung. Zwar bleibt sie mit 51,85 m einige Meter hinter ihrem Schweizer Rekord (58,31) aus dem letzten Jahr. Für den Gewinn der SM-Goldmedaille reicht dies aber gleichwohl. Auch ihre zwei weiteren gültigen Versuche würden zum Titel reichen.

Nadja-Marie Pasternack (GG Bern) wird mit gut drei Metern Rückstand Zweite (48,14). Auf Rang drei kommt mit 45,05 zwar Estefania Garcia (DOM/LV Winterthur), ist aber nicht medaillenberechtigt ist. So geht Bronze an Melanie Richard (LV Langenthal/44,54).

Die Highlights in den Vorläufen

400 m

Sämtliche Mitfavoritinnen, zu denen auch 800-m-Hallen-Europameisterin Selina Büchel (KTV Bütschwil) gehört, qualifizieren sich souverän für den Final. Einzig Vanessa Zimmermann (LC Zürich), die Titelverteidigerin, muss den Platz der einzigen Zeitschnellsten in Anspruch nehmen. Klar Schnellste ist überraschend Rachel Pellaud (FSG Bassecourt), die mit einer neuen persönlichen Bestzeit (54,66 Sekunden) überzeugt.

800 m 

Die nominell stärkste Läuferin am Start, Lisa Stöckli (LR Gettnau), schafft den Finalvorstoss als Zweite des dritten Vorlaufs problemlos. Auch sämtliche Konkurrentinnen kommen weiter. Schnellste ist Noëmi Jakober (Leichtathletik Alpnach).

1500 m

Die dreidreiviertel Runden der Frauen sind bestückt mit zwei EM-Starterinnen: Die Steeple-Spezialistinnen Fabienne Schlumpf und Chiara Scherrer (beide TG Hütten) absolvieren an der SM einen Schnelligkeits-Test. Sie geben sich keine Blösse marschieren in den Final.

400 m Hürden

Lea Sprunger (COVA Nyon) deutet bereits im Vorlauf an, dass es schwierig werden könnte, sie im Final vom Samstag zu bezwingen. Mit 55,76 Sekunden ist sie klar die Schnellste. Aber auch die bereits für die EM qualifizierte Robine Schürmann (LC Zürich) gibt sich keine Blösse und marschiert in 56,63 in den Endlauf.

Am Samstag beginnen die Wettkämpfe um 13 Uhr und dauern bis gegen 17.30 Uhr.

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(cg)