Die beiden Schweizerinnen beim Diamond-League-Meeting in Monaco zeigten in Weltklassefeldern erfreuliche Leistungen, wenngleich sie beide nicht restlos zufrieden waren. Mujinga Kambundji (STB) lief über 100 m in 11,15 Sekunden eine neuerliche Topzeit, Selina Büchel (KTV Bütschwil) realisierte über 800 m in 2:00,75 Minuten eine Schweizer Saisonbestzeit.
Kambundji kam ausgezeichnet aus den Startblöcken und lag zunächst vor der zweiten Europäerin Dafne Schippers (NED). Sie konnte ihren Rhythmus jedoch nicht durchziehen und lief als Sechste in 11,15 Sekunden ein, 3 Hundertstel hinter Schippers. Gewonnen wurde der fast bei Windstille ausgetragene Lauf von Marie-Josée Ta Lou (CIV) in 10,89.
Sowohl mit der Zeit als auch mit dem Rang zeigte sich die Bernerin im Interview mit dem Schweizer Fernsehen SRF nicht zufrieden. «Mein Start war gut, doch ich konnte das Tempo leider nicht halten. Vielleicht wollte ich zu viel und habe mich ein wenig verkrampft», sagte sie.
Das Meeting in Monaco war für Kambundji der Schlusspunkt einer intensiven Wettkampfphase mit Siegen in Luzern, an der SM in Zofingen und in Bellinzona innert weniger als zwei Wochen. Nun bleiben ihr noch gut zwei Wochen Zeit, um sich für die am 6. August in Berlin (GER) beginnenden Europameisterschaften den letzten Schliff zu holen.
Selina Büchel 3 Hundertstel schneller als in Oslo
Im 800-m-Rennen bekam es Selina Büchel einmal mehr mit hochkarätiger Konkurrenz zu tun. Die St. Gallerin hielt lange gut im Feld mit, bis sie ganz am Schluss den Anschluss verlor. Dennoch kann sie nach dem von der Südafrikanerin Caster Semenya in 1:54,60 gewonnenen Rennen positive Eindrücke aus Monaco mit nach Hause nehmen: In 2:00,75 Minuten stellte sie eine nationale Saisonbestzeit auf. Sie war 3 Hundertstel schneller als Anfang Juni in Oslo (NOR).
«Ich fühlte mich vor dem Rennen gut, nachdem ich vor einigen Tagen immer noch eine Erkältung spürte. Ich freute mich, hier zu laufen und hoffte auf eine gute Zeit. Der Rennverlauf passte, ich konnte immer auf der Innenbahn laufen und war bis 600 m gut unterwegs. Leider waren danach die letzten 200 m nicht mehr so schnell, wie ich es mir gewünscht hätte», sagte Büchel. Auch für sie gilt: «Ich nehme nun das Positive mit in die ultimative Vorbereitung auf die EM.»
Alex Wilson verzichtet auf Start in London
Das nächste Diamond-League-Meeting findet bereits an diesem Wochenende statt. Alex Wilson (Old Boys Basel) kann am Sonntag nicht mit der Schweizer 4×100-m-Staffel antreten. Der Basler zog sich im 100-m-Lauf am Mittwoch in Bellinzona eine leichte Verletzung im rechten Oberschenkel zu und muss sich im Hinblick auf die EM einige Tage schonen. Ein Wettkampfeinsatz wäre deshalb nicht sinnvoll. Das Schweizer Quartett in London setzt sich somit aus Silvan Wicki (BTV Aarau), Florian Clivaz (GG Bern), Pascal Mancini (FSG Estavayer) und Suganthan Somasundaram (LC Zürich) zusammen.
Monaco. Diamond League. Frauen. 100 m (RW 0,1 m/s): 1. Marie-Josée Ta Lou (CIV) 10,89. Ferner: 6. Mujinga Kambundji (SUI) 11,15. – 800 m: 1. Caster Semenya (RSA) 1:54,60. Ferner: 12. Selina Büchel (SUI) 2:00,75.
(fre)