Robine Schürmann überquert an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin auf dem Weg zu ihrem Vorlauf-Sieg über 400 m Hürden eine Hürde
Robine Schürmann (Photo: athletix.ch)

Vier Halbfinal-Qualifikationen in Berlin

Robine Schürmann (LC Zürich), Yasmin Giger (NET Sportclub Leichtathletik Amriswil), Selina Büchel (KTV Bütschwil) und Lore Hoffmann (CA Sierre) machten am Dienstagmorgen bei den Europameisterschaften in Berlin grosse Freude. Sie alle qualifizierten sich für die Halbfinals. 

Im dritten Vorlauf über 400 m Hürden hatte eine Frau die klare Favoritenrolle inne: Robine Schürmann (LC Zürich). Dieser wurde sie vollauf gerecht, obwohl sie sich bei der 5. Hürde noch das Knie wehtat, als dieses gegen das Hindernis prallte. „Das brachte mich kurz aus dem Rhythmus“, sagte Schürmann. „Ich konnte mich aber fangen und kontrolliert zu Ende laufen.“ Als sichere Siegerin und mit 56,35 Sekunden überquerte sie die Ziellinie.

Yasmin Giger, die U20-WM-Dritte aus diesem Jahr, startete als einer der jüngsten Teilnehmerinnen überhaupt in ihr EM-Abenteuer über 400 m Hürden. In ihrer gewohnt defensiven Manier ging sie ihr Rennen an, lag bei Rennhälfte in den hinteren Positionen. Doch dann in ebenso gewohnter Art und Weise drehte sie auf der Zielgerade auf und arbeitete sich bis auf Rang vier vor. Als letzte Zeitschnellste schaffte sie damit noch den Einzug ins Halbfinale.

Lea Sprunger (COVA Nyon), die als Europas Saisonschnellste den Vorlauf nicht bestreiten musste, miteingerechnet stehen damit drei Schweizerinnen unter den besten 24.

Halbfinal mit Giger, Schürmann und Sprunger: Mittwoch um 19.05 Uhr.

Selina Büchel überzeugend, Lore Hoffmann überraschend

800-m-Halleneuropameisterin Selina Büchel (KTV Bütschwil) ist eine der Hoffnungsträgerinnen des Schweizer Teams an dieser EM. Trotzdem musste sie beim Blick auf die Serieneinteilung kurz leer schlucken, waren neben ihr doch weitere vier Athletinnen, die eine persönliche Bestzeit unter zwei Minuten aufwiesen und nur die ersten drei kommen direkt weiter. Damit erwischte sie den bestbesetzen aller Vorläufe.

Das Rennen verlief dann aber voll und ganz nach Büchels Gusto. Die Pace, für welche eine Ungarin die Verantwortung übernahm, war mit 59 Sekunden für die erste Runde von Anfang an hoch. „Wenn das nicht so gewesen wäre, hätte ich selbst für das Tempo gesorgt“, sagte Büchel. Ein Risiko, über die Zeit nicht weiter zu kommen, sollte sie es nicht unter die ersten drei schaffen, wollte sie nämlich nicht eingehen. Soweit, dass auf eine schnelle Zeit angewiesen gewesen wäre, kam es aber gar nicht. Denn Büchel lief als Dritte mit einer Saisonbestzeit (2:00,42 Minuten) ins Ziel ein und qualifizierte sich so direkt für den Halbfinal. „Ich bin erleichtert, denn das war wirklich ein tougher Lauf“, so Büchel.

Für eine faustdicke Überraschung war Lore Hoffmann besorgt. Die Walliserin hatte die EM-Limite (2:02,50 Minuten) mehrmals knapp verpasst, rutschte dank einer Einladung von European Athletics aber doch noch ins EM-Feld. Damit logischerweise mit der schwächsten Vorleistung in ihren Lauf gestartet, absolvierte Hoffmann das Rennen ihres Lebens. Sie reihte sich hinten ein und überholte auf der Zielgerade entfesselt und mit allerletzter Kraft Konkurrentin um Konkurrentin. Auch sie finishte an dritter Stelle und schaffte damit die direkte Halbfinal-Qualifikation. Mit der neuen persönlichen Bestzeit von 2:02,23 lieferte sie auch die EM-Limite nach und bewies damit deutlich, dass sie auf die grosse internationale Bühne gehört.

Halbfinal mit Büchel und Hoffmann: Mittwoch um 19.55 Uhr.

Hartes Brot für Joel Burgunder

Für seinen Einsatz über 400 m hatte sich Joel Burgunder (LC Zürich) viel vorgenommen. Entsprechend forsch kam er aus den Blöcken und drückte auf der ersten Rennhälfte mächtig aufs Tempo. Das rächte sich auf den zweiten 200 m und speziell auf der Zielgerade, als ihm der Saft aus ging und er als Achter in 48,78 Sekunden einlief.

Swiss Athletics berichtet auf der Website von der EM und führt auch eine eigene EM-Subsite mit hilfreichen Zusatz-Informationen rund um die Schweizer Equipe. Ausserdem werden die Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram laufend mit Fotos und Videos bespielt.

Die Fernseh-Stationen SRF, RTS und RSI übertragen ab Montag live und umfassend aus Berlin. Zusätzliche Video-Beiträge aus dem Umfeld des EM-Teams finden sich auf ubs-athletics.fans und athle.ch. Vor Ort ist auch ein Team von athletix.ch, dass die Schweizer Leichtathletik-Community laufend mit Fotos aus dem Olympiastadion versorgt.

Link zur Rangliste

(cg)