Fabienne Schlumpf (SUI) gewinnt Silber ueber 3000 m Steeple European Athletics Championships am 12.08.18 im Olympiastadion in Berlin (Deutschland). European Athletics Championships on 12.08.18 at the Olympic Stadium in Berlin, Germany. Photo Credit: Ulf Schiller / ATHLETIX.CH
Fabienne Schlumpf (Photo: athletix.ch)

Fabienne Schlumpf schnappt sich EM-SILBER! 

Was für ein Schlusspunkt für das Schweizer Team bei den Europameisterschaften in Berlin! Fabienne Schlumpf (TG Hütten) holte als Zweite über 3000 m Steeple sensationell ihre erste internationale Medaille. Die Sprintstaffel der Frauen wird unglückliche Vierte. 

Serien-Schweizermeisterin, Schweizer Rekorde von 3000 m Steeple bis Halbmarathon, EM Fünfte, Olympia-Finalistin. Fabienne Schlumpfs Palmarés war bereits vor diesen EM ein reichbefrachtetes. Zum ersten Mal aber war sie mittendrin im Geschehen, als es um die Verteilung internationaler Medaillen ging. Die 28-Jährige griff erfolgreich zur Silbermedaille.

Was für eine Geschichte! Denn noch im Frühling standen die Vorzeichen für einen solchen Coup nicht gut. Schlumpf verletzte sich nach der Halbmarathon-WM im März am Fuss und musste erstmals seit Jahren komplett auf das Lauftraining verzichten. Aber Schlumpf stand wieder auf, legte Höhentrainings-Blöcke im Engadin ein, zunächst mit Alternativtraining und dann zurück im Lauftraining. Der Aufwand zahlte sich aus, mit dem Silbermedaillengewinn am Sonntagabend in Berlin ist sie am bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere als Sportlerin angekommen.

Fabienne Schlumpf, Frontläuferin

Beeindruckend war die Art und Weise, wie Schlumpf zu dieser Medaille lief. Vom ersten Meter weg nahm sie das Schicksal in die eigene Hand und führte bis knapp 200 m vor dem Ziel das Feld ununterbrochen an. Dann kam der unwiderstehliche Angriff der Titelverteidigerin und Einheimischen Gesa Krause, den Schlumpf nicht kontern konnte. Dennoch jubelnd und gerührt überquerte die Schweizerin die Ziellinie in 9:22,29 Minuten (ihr Schweizer Rekord steht bei 9:21,65).

Fabienne Schlumpf gewann die allererste internationale Schweizer Medaille in einem Rennen über 3000 m Steeple. Nach Gold für Lea Sprunger (COVA Nyon/400 m Hürden), Silber für Tadesse Abraham (LC Uster/Marathon) und Bronze für Alex Wilson (Old Boys Basel/200 m) zeichnete sie zudem für die vierte Schweizer Medaille bei diesen Titelkämpfen verantwortlich.

„Es ist irgendwie komisch, es ist bei mir noch nicht ganz angekommen. Aber es fühlt sich super an“, freute sich Schlumpf. „Vor allem mit dieser Verletzung, die ich hatte ist es nochmals schöner. Die Uhr tickte im Frühling und es wurde so knapp.“ Und der Frontlauf, der sei so geplant gewesen. „Das ging schon im Vorlauf gut auf, also wollte ich das nochmals gleich machen.“

Kein „Plämpu“ für die Staffel-Frauen

Ein Wermutstropfen gibt es nach dem letzten EM-Tag mit zwei Silbermedaillen dennoch zu vergiessen. Die hochgehandelten Staffelläuferinnen über 4×100 m mussten sich mit dem unglücklichsten aller Ränge abfinden: Platz vier. Viel vorzuwerfen haben sich Ajla Del Ponte (US Ascona), Sarah Atcho (Lausanne-Sports), Mujinga Kambundji (STB) und Salomé Kora (LC Brühl) allerdings nicht. Denn mit 42,30 Sekunden blieb man nur einen Hundertstel über dem Schweizer Rekord, aufgestellt bei der Athletissima in Lausanne in diesem Jahr. 0,07 Sekunden fehlten zu Edelmetall. Wie schade!

Besonders bitter ist die Pille für die in diesem Jahr so erfolgreich Kambundji: Zum dritten Mal landete sie in Berlin als Vierte knapp neben Podest. Dazu sagt sie: „So ist es nun einmal. Wir sind zwar schneller geworden, aber die anderen sind es auch.“

Im Schatten der Frauen wollten sich die Männer für eine bisher eher mässige Staffel-Saison rehabilitieren. Das gelang ihnen nur bedingt, verpassten sie doch ihr Ziel, es in den Final zu schaffen. Mit 39,13 Sekunden stellten Suganthan Somasundaram (LC Zürich), Silvan Wicki (BTV Aarau), Florian Clivaz (GG Bern) und Alex Wilson (Old Boys Basel) immerhin eine Saisonbestzeit auf. Für den Final reichte diese Performance aber nicht, für ein Weiterkommen wären 39,09 nötig gewesen. Konsterniert verliess das Quartett die Bahn.

Swiss Athletics berichtet auf der Website von der EM und führt auch eine eigene EM-Subsite mit hilfreichen Zusatz-Informationen rund um die Schweizer Equipe. Ausserdem werden die Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram laufend mit Fotos und Videos bespielt.

Die Fernseh-Stationen SRF, RTS und RSI übertragen ab Montag live und umfassend aus Berlin. Zusätzliche Video-Beiträge aus dem Umfeld des EM-Teams finden sich auf ubs-athletics.fans und athle.ch. Vor Ort ist auch ein Team von athletix.ch, dass die Schweizer Leichtathletik-Community laufend mit Fotos aus dem Olympiastadion versorgt.

Link zur Rangliste

(cg)