Mujinga Kambundji bei Weltklasse Zürich 2018 (Photo: athletix.ch)
Mujinga Kambundji (Photo: athletix.ch)

Mujinga Kambundji läuft bei Weltklasse Zürich auf Platz 4

Der Diamond-League-Final bei Weltklasse Zürich war für die Schweizer Topathleten der grosse Schlusspunkt der Saison 2018. Für das beste Ergebnis aus einheimischer Sicht sorgte Mujinga Kambundji (STB) als Vierte über 100 m (11,14 Sekunden). Die 4×100-m-Nationalstaffel der Frauen lief in 42,49 auf den tollen 2. Platz.

Wie bereits an den Europameisterschaften in Berlin (GER) musste sich Mujinga Kambundji auch bei Weltklasse Zürich über die 100 m mit dem 4. Platz zufrieden geben. In einem absoluten Topfeld lief die Schweizer Rekordhalterin in 11,14 Sekunden ins Ziel und liess damit unter anderen die Holländerin Dafne Schippers (5.) hinter sich. Murielle Ahouré von der Elfenbeinküste gewann das Rennen bei leichtem Gegenwind in 11,01 Sekunden.

Staffel im letzten Moment abgefangen
Bei ihrem zweiten Einsatz des Abends lief Kambundji mit der 4×100-m-Staffel zusammen mit Ajla Del Ponte (US Ascona), Sarah Atcho (Lausanne-Sports) und Salomé Kora (LC Brühl) auf den tollen 2. Platz. Die Schweizerinnen legten einen grossartigen Lauf auf die Bahn und Schlussläuferin Kora konnte den Stab als Führende übernehmen. Erst auf den allerletzten Metern wurde sie von der britischen Weltklasseläuferin Dina Asher-Smith noch abgefangen. Mit 42,49 Sekunden blieben die Schweizerinnen lediglich zwei Zehntel über ihrem Landesrekord und erzielten den drittbesten Wert aller Zeiten – vor einem Jahr wäre dieser noch ein Schweizer Rekord gewesen.

Alex Wilson (Old Boys Basel) lief die 200 m in 20,40 Sekunden und erreichte damit den 6. Platz. Der EM-Bronzegewinner kam gut aus der Kurve, konnte dann aber nicht ganz mit seinen Gegnern mithalten.

6. Platz für Europameisterin Sprunger
Europameisterin Lea Sprunger (COVA Nyon) blieb bei Weltklasse Zürich über 400 m Hürden ein Exploit verwehrt. Die 28-jährige Waadtländerin musste sich in 55,36 Sekunden mit Platz 6 begnügen. Sprunger, von den 25’000 Zuschauern in ausverkauften Zürcher Letzigrund frenetisch empfangen, hätte sich noch so gerne mit einer weiteren Topleistung bedankt. Stattdessen blieb sie um 1,03 Sekunden über ihrer beim Gewinn der EM-Goldmedaille erzielten Saisonbestmarke. Einige Zeit verlor Sprunger bei der letzten Hürde. Mit dem Sieg hätte sie aber so oder so nichts zu tun gehabt. Diesen sicherte sich in 53,88 Sekunden die amerikanische Olympiasiegerin Dalilah Muhammad vor Landsfrau Shamier Little (54,21) und der Jamaikanerin Janieve Russell (54,38).

Sprunger war sich vor dem Rennen bewusst gewesen, dass es schwierig werden würde, nochmals das Potenzial abzurufen. Schliesslich war der Rummel nach dem EM-Triumph riesig. Sie selber drückte es so aus: „Es gibt ein vor und ein nach Berlin.“ Ausserdem hatte sie in der vergangenen Woche Magenbeschwerden, weshalb sie drei Tage nicht trainieren konnte. Sie versuchte jedoch, die Energie des Publikums positiv zu nutzen, was nicht wie gewünscht gelang. Dennoch hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. „Es war kein sauberer Lauf, aber ich bin zufrieden mit dem Rennen“, sagte Sprunger. Sie habe nichts zu verlieren gehabt..

Für das erste Spektakel des Abends sorgte Caster Semenya. Die Südafrikanerin gewann das Rennen über 800 m wie erwartet souverän. Selina Büchel (KTV Bütschwil), die EM-Siebte von Berlin, beendete das Rennen in 2:00,64 Minuten auf dem 7. Platz.

Angelica Moser mit Schweizer Saisonbestleistung
Im Wettbewerb der Stabhochspringerinnen realisierte Angelica Moser (LC Zürich) eine Schweizer Saisonbestleistung. Die U23-Europameisterin übersprang im ersten Versuch 4,42 m, womit sie ihren eigenen Saisonbestwert um 2 cm steigerte und den 8. Platz erreichte. Erst auf 4,57 m musste sie in einem Wettkampf, in dem drei Athletinnen einen Nuller verzeichneten, die Segel streichen.

Den gleichen Rang belegte die Schweizer Speer-Rekordhalterin Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) mit sehr guten 56,07 m. Im Weitsprung liess sich Benjamin Gföhler (LC Zürich) an seinem Heimmeeting eine Bestweite von 7,70 m notieren, womit er den 9. Platz erreichte.

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Zürich. Weltklasse Zürich. 1. Diamond-League-Final. Männer. Männer. 200 m (GW 0,2 m/s): 1. Noah Lyles (USA) 19,67. 2. Ramil Guliyev (TUR) 19,98. 3. Jereem Richards (TTO) 20,04. Ferner: 6. Alex Wilson (SUI) 20,40. – 400 m: 1. Fred Kerley (USA) 44,80. 2. Nathan Strother (USA) 44,93. 3. Matthew Hudson-Smith (GBR) 44,95. – 1500 m: 1. Timothy Cheruiyot (KEN) 3:30,27. 2. Elijah Motonei Manangoi (KEN) 3:31,16. 3. Ayanleh Souleiman (DJI) 3:31,24. – 400 m Hürden: 1. Kyron McMaster (IVB) 48,08. 2. Karsten Warholm (NOR) 48,10. 3. Yasmani Copello (TUR) 48,73. – B-Serie: 1. Vit Müller (CZE) 50,19. 2. Dany Brand (SUI) 51,18. – 3000 m Steeple: 1. Conseslus Kipruto (KEN) 8:10,15. 2. Soufiane El Bakkali (MAR) 8:10,19. 3. Evan Jager (USA) 8:13,22.

Weit: 1. Luvo Manyonga (RSA) 8,36. 2. Ruswahl Samaai (RSA) 8,32. 3. Henry Frayne (AUS) 8,16. Ferner: 8. Benjamin Gföhler (SUI) 7,70. – Kugel: 1. Tomas Walsh (NZL) 22,60. 2. Darell Hill (USA) 22,40. 3. Ryan Crouser (USA) 22,18. – Speer: 1. Andreas Hofmann (GER) 91,44. 2. Magnus Kirt (EST) 87,57. 3. Thomas Röhler (GER) 85,76.

Frauen. 100 m (GW 0,5 m/s): 1. Murielle Ahouré (CIV) 11,01. 2. Dina Asher-Smith (GBR) 11,08. 3. Marie-Josée Ta Lou (CIV) 11,10. 4. Mujinga Kambundji (SUI) 11,14. 5. Dafne Schippers (NED) 11,15. – 800 m: 1. Caster Semenya (RSA) 1:55,27. 2. Ajee Wilson (USA) 1:57,86. 3. Natoya Goule (JAM) 1:58,49. Ferner: 7. Selina Büchel (SUI) 2:00,64. – B-Serie: 1. Eglé Baliciunaité (LTU) 2:04,91. 2. Lore Hoffmann (SUI) 2:05,37. – 5000 m: 1. Hellen Obiri (KEN) 14:38,39. 2. Sifan Hassan (NED) 14:38,77. 3. Senbere Teferi (ETH) 14:40,97. – 400 m Hürden: 1. Dalilah Muhammad (USA) 53,88. 2. Shamier Little (USA) 54,21. 3. Janieve Russell (JAM) 54,38. Ferner: 6. Lea Sprunger (SUI) 55,36. – B-Serie: 1. Yasmin Giger (SUI) 57,03. 2. Robine Schürmann (SUI) 57,18.

Hoch: 1. Maria Lasizkene (ANA/RUS) 1,97. 2. Julia Lewtschenko (UKR) 1,94. Marie-Laurence Jungfleisch (GER) 1,90. – Stab: 1. Ekaterini Stefanidi (GRE) 4,87. 2. Sandi Morris (USA) 4,82. 3. Anschelika Sidorowa (ANA/RUS) 4,82. – Drei: 1. Caterine Ibarguen (COL) 14,56. 2. Shanieka Ricketts (JAM) 11,55. 3. Kimerbly Williams (JAM) 14,47. – Speer: 1. Taziana Chaladowitsch (BLR) 66,99. 2. Shiying Liu (CHN) 66,00. 3. Kara Winger (USA) 64,75. Ferner: 8. Géraldine Ruckstuhl (SUI) 56,07.

4×100 m (keine DL-Disziplin): 1. Grossbritannien 42,28. 2. Schweiz (Ajla Del Ponte, Sarah Atcho, Mujinga Kambundji, Salomé Kora) 42,49. 3. Deutschland 42,69. Ferner: 8. Schweiz U20 (Judith Goll, Silke Lemmens, Veronica Vancardo, Melissa Gutschmidt) 46,61.

Vorprogramm. Männer. 110 m Hürden: 1. Jason Joseph (SUI) 13,46.

Frauen. 100 m. 1. Lauf (GW 0,6 m/s): 1. Eefje Boons (NED) 11,71. Ferner: 3. Samantha Dagry (SUI) 11,93. – 2. Lauf (RW 0,9 m/s): 1. Kora (SUI) 11,54. Ferner: 5. Cornelia Halbheer (SUI) 11,67. – 3. Lauf (GW 1,0 m/s): 1. Imani Lansiquot (GBR) 11,36. Ferner: 3. Atcho (SUI) 11,48. 5. Del Ponte (SUI) 11,56. – 400 m Hürden: 1. Yasmin Giger (SUI) 58,31. 2. Robine Schürmann (SUI) 58,75.

Rollstuhlsport. 3000 m Mixed: 1. Tana Rawat (THA) 6:39,58. 2. Marcel Hug (SUI) 6:39,65. 3. Manuela Schär (SUI) 6:40,96.

(sda/fre)