Delia Sclabas übergibt den Staffelstab über 3x1000 m an den Staffel-Schweizer-Meisterschaften an Schlussläuferin Delia Sclabas
Delia Sclabas und Sina Sprecher (Photo: athletix.ch)

Ein Sonntag im Zeichen der Staffeln

In Thun fanden die diesjährigen Schweizer Staffel-Meisterschaften statt. Der LC Zürich holte sich sämtliche Titel in den Grossanlass-Staffeln. Beim ISTAF in Berlin hatte die Schweizer Frauenstaffel über 4×100 m ihren letzten Auftritt der Saison.

Mit stimmungsvollen und gut besuchten Schweizer Staffelmeisterschaften im Stadion Lachen in Thun wurde die letzte Phase der nationalen Leichtathletik-Saison so richtig eingeläutet. Viele Athletinnen, Athleten und Teams zeigten, dass sie auch nach einer langen Saison immer noch auf der Höhe ihres Schaffens sind.

So beispielsweise die Mittelstrecklerinnen der LG Bern über 3×1000 m. Angeführt von Delia Sclabas, der zweifachen U20-WM-Bronzemedaillengewinnerin über 800 und 1500 m, packten die Hauptstädterinnen das beste Rennen einer Schweizer Frauenstaffel aller Zeiten aus. Sie steigerten ihren Schweizer Rekord aus dem vergangenen Jahr um knapp sieben Zehntelsekunden auf 8:25,55 Minuten. Damit gewannen sie mit 20 Sekunden Vorsprung auf die COA Valais Romand und den LC Regensdorf überlegen.

Anschliessend siegten Sclabas und Sprecher mit Kristina Draganova und Leonie Studer auch noch in der Olympischen Staffel. Das Mittelstrecken-Double in der Américaine und über 3×1000 m gelang bei den Männern ihren Teamkollegen der LG Bern (Hendrik Engel, Alain Croisier, Pascal Furtwängler).

Drei Nachwuchs-Bestmarken

Ebenfalls über 3×1000 m stellten drei Athletinnen der LG Unterwalden eine Schweizer U14-Bestleistung auf. Shirin Kerber sowie Katharina und Florina Jurt steigerten die bestehende Bestmarke um rund sieben Sekunden auf 9:26,43 Minuten. Damit wurden sie im U16-Rennen hinter dem BTV Aarau und ihren Teamkolleginnen der LG Unterwalden Dritte.

Die LG Unterwalden markierte in der Kategorie U20 einen dazu noch einen Schweizer Rekord. In der Olympischen Staffel, wo hintereinander 800 m, 400 m, 200 m und 100 m gelaufen werden, verbesserten Noëmi Jakober, Tina Baumgartner, Julia Niederberger Sandra Röthlin einen Bestwert des STV Willisau aus dem Jahr 2010 um zwei Sekunden.

Bei den Allerjüngsten (U16) waren es die Mädels der COA Valais Romand, die über 5×80 m die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Julie Bonvin, Emma Van Camp, Soraya Becerra, Manon Berclaz und Clotilde Surdez stellten bereits im Halbfinal eine Schweizer U18-Bestleistung (48,73 Sekunden) auf und steigerten diese im Final sogar noch auf 48,20 Sekunden.

LC Zürich räumt über 4×100 und 4×400 m ab

Die prestigeträchtigen Titel über 4×100 m gingen sowohl bei den Männern als auch den Frauen an den LC Zürich. Und in beiden Teams waren international erprobte Athleten wesentlich daran beteiligt. Die EM-Teilnehmer Dany Brand (400 m Hürden), Jonas Gehrig und Ricky Petrucciani (beide 4×400-m-Staffel) sowie Agne Serksnienè (LIT/400 m) und Robine Schürmann (400 m Hürden) halfen dabei, das Double in 40,97 und 46,02 Sekunden perfekt zu machen. Die Teams komplettierten Herder Da Rocha (Männer) und Filly Traoré und Kim Flattich (Frauen). Die Plätze zwei und drei belegten der BTV Aarau und LG Bern (Männer) sowie COA Fribourg-Romand und FSG Bassecourt (Frauen).

Aus dem Double wurde in der 4×400-m-Staffel gar ein Viererpack. Denn der LCZ heimste auch in der anderen Staffel, die bei Grossanlässen ausgetragen wird, beide Goldmedaillen ein. Wiederum Brand, Gehrig, Petrucciani und dazu Jérôme Bellon liefen erneut zuoberst aufs Podest. Hinter ihnen klassierten sich die LG Bern und die zweite Staffel des LC Zürich.

Zu Schürmann und Serksniené gesellten sich über 4×400 m Kaja Eisenhut und Chloé Rickenmann auf den mittleren Ablösungen. Sie gewannen in 3:47,83 Minuten vor LAC TV Unterstrass und der LV Winterthur.

Frauen-Quartett in Berlin auf Rang 3

Das Internationale Stadionfest (ISTAF) in Berlin gehört zu den prestigeträchtigsten Meetings ausserhalb der Diamond League. Gleich fünf Schweizerinnen waren im Olympiastadion im Einsatz. Die beste Einzelleistung zeigte Ajla Del Ponte, welche die 100 m in 11,54 Sekunden zurücklegte. Danach führte sie die 4×100-m-Staffel bestehend aus ihr als Startläuferin, Salomé Kora (LC Brühl), Cornelia Halbheer (LV Winterthur) und Sarah Atcho (Lausanne-Sports) auf den dritten Rang. Die 43,35 Sekunden liegen allerdings über eine Sekunde über der Saisonbestleistung und dem Schweizer Rekord.

Thun. Schweizer Staffel-Meisterschaften. Männer. 4×100 m: 1. LC Zürich (Herder Da Rocha, Jonas Gehrig, Dany Brand, Ricky Petrucciani) 40,97. 2. BTV Aarau 41,36. 3. LG Bern 1 41,52. – 4×400 m: 1. LC Zürich 1 (Brand, Jérôme Bellon, Gehrig, Petrucciani) 3:13,59. 2. LG Bern 3:16,22. 3. LC Zürich 2 3:19,24. – 3×1000 m: 1. LG Bern 7:28,39. 2. STB 7:31,52. 3. Stade Genève 7:36,72. – Américaine: 1. LG Bern (Hendrik Engel, Alain Croisier, Pascal Furtwängler) 6:37,39. 2. BTV Aarau 6:41,79. 3. COA Valais Romand 6:45,05. – Olympische: 1. LG athletics.baselland (Michael Curti, Finley Gaio, Jason Joseph, Mischa Gass) 3:11,70. 2. LG Nordstar Luzern 3:14,77. 3. COA Fribourg-Romand 3:14,90.

Frauen. 4×100 m: 1. LC Zürich (Filly Traoré, Agne Serksniené, Robine Schürmann, Kim Flattich) 46,02. 2. COA Fribourg-Romand 46,58. 3. FSG Bassecourt 46,75. – 4×400 m: 1. LC Zürich (Schürmann, Kaja Eisenhut, Chloé Rickenmann, Serksniené) 3:47,83. 2. LAC TV Unterstrass 3:52,73. 3. LV Winterthur 3:54,10. – 3×1000 m: 1. LG Bern (Laura Giudice, Sina Sprecher, Delia Sclabas) 8:25,55. 2. COA Valais Romand 8:46,44. 3. LC Regensdorf 8:46,91. – Olympische: 1. LG Bern (Sclabas, Sprecher, Kristina Draganova, Leonie Studer) 3:40,76. 2. COA Valais Romand 3:43,51. 3. LG athletics.baselland 4:05,67.

Berlin. ISTAF. Frauen. 100 m. 1. Serie (GW 0,3 m/s): 1. Marie-Josée Ta Lou (CIV) 11,08. Ferner: 9. Sarah Atcho (Lausanne-Sports) 11,57. – 2. Serie (GW 0,1 m/s): 1. Kristal Awuah (GBR) 11,16. Ferner: 5. Ajla Del Ponte (US Ascona) 11,54. 7. Salomé Kora (LC Brühl) 11,67. – 3. Serie: 1. Jodi Williams (GBR) 11,57. 2. Shannon Hylton (GBR) 11,62. 3. Cornelia Halbheer (LV Winterthur) 11,69. 4. Samantha Dagry (Lausanne-Sports) 11,76. – 4×100 m: 1. Deutschland 42,98. 2. Grossbritannien 43,19. 3. Schweiz (Del Ponte, Kora, Halbheer, Atcho) 43,35.

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(cg)