Nach 2017 heisst der Sieger der Escalade in Genf auch 2018 Julien Wanders (Stade Genève). Tadesse Abraham (LC Uster) verpasste als Fünfter das Podest nur knapp. Maude Mathys (CA Riviera) wurde bei den Frauen als beste Schweizerin Achte.
Unter grosser Begeisterung der Tausenden von Zuschauern, die einzig ihn allein anzufeuern schienen, gewann der Einheimische Julien Wanders den dritten grossen Schweizer Stadtlauf in diesem Herbst (nach der Corrida bulloise und dem Basler Stadtlauf). Er wiederholte damit seinen Sieg aus dem Vorjahr.
Auf den ersten zwei der drei zu laufenden Runden liess er einige Konkurrenten an der Spitze gewähren. Auch der zweitbeste Schweizer Tadesse Abraham, der sich im Aufbau für den Dubai-Marathon Ende Januar befindet und schliesslich zufriedener Fünfter wurde, führte das Rennen kurz an. Eingangs der letzten Runde fand Wanders jedoch den sechsten Gang und distanzierte seine Verfolger leichtfüssig auf scheinbar einfache Art und Weise. Während des gesamten Rennens fand der 22-Jährige mit den Armen gestikulierend gar die Energie, die Zuschauermassen zum Anfeuern zu ermunternden.
„Heute wollte ich das Rennen etwas vorsichtiger angehen als noch in Bulle und mich nicht schon zu Beginn kaputt laufen“, sagte Wanders im Interview mit ATHLE.ch. In der Gruyère hatte er vom ersten Meter an nur den maximalen Einsatz gekannt. „Die Strecke hier in Genf war anspruchsvoll und meine Konkurrenten waren gut in Form. Aber ich war es auch und als ich als ich auf der dritten Runde merkte, dass ich fast alleine bin, hatte ich ein gutes Gefühl um anzugreifen.“
Anerkennung von European Athletics
Für Wanders war die Siegerehrung nicht nur wegen des Triumphs bei der Escalade eine Freude, sondern auch weil er ein von Europäischen Athletics ausgestelltes Zertifikat in Empfang nehmen durfte. Sein U23-Europa-Rekord im Halbmarathon im Februar (1:00:09 Stunden) wurde mittlerweile homologiert und Wanders offiziell anerkannt. Noch nicht ganz so weit fortgeschritten sind die Formalitäten für seinen 10-km-Europarekord bei den Aktiven (27:32 Minuten), den er im Oktober in Durban aufstellte.
Und nicht vergessen: Wanders kann noch bis am Dienstag die Stimme für den Newcomer des Jahres gegeben werden.
Helen Bekele gewinnt, Maude Mathys in den Top Ten
Das Rennen der Frauen wurde zur Beute von Helen Bekele. Die Äthiopierin ist mit dem ehemaligen Schweizer Läufer Eticha Tesfaye verheiratet, wohnt in Genf und startet für die Stade Genève. Somit ging auch der Sieg bei den Frauen an eine Einheimische. Ihr Vorsprung im Ziel betrug knappe zwei Sekunden. Als beste Schweizerin kam Berglauf-Europameisterin Maude Mathys ins Ziel. Sie wurde Achte.
Seit Jahren ist die Escalade in Genf in Sachen Masse das Mass aller Dinge. Mit fast 50’000 nehmen in der Calvinstadt über zwei Wettkampftage so viele Läuferinnen und Läufer teil wie sonst an keiner Laufveranstaltung in der Schweiz.
Genf. Escalade (7,323 km). Männer: 1. Julien Wanders (Stade Genève) 20:46. 2. Fredrick Kiptoo (KEN) 20:59. 3. Rinas Akhmadeev (RUS) 21:01. 4. Florian Carvalho (FRA) 21:04. 5. Tadesse Abraham (LC Uster) 21:17. Ferner: 25. Sullivan Brunet (Stade Genève) 22:18.
Frauen: 1. Helen Bekele (ETH/Stade Genève) 23:52. 2. Peruth Chemutai (UGA) 23:54. 3. Esther Chebet (UGA) 24:03. Ferner: 8. Maude Mathys (CA Riviera) 25:20. 14. Laura Hrebec (CS 13 Etoiles) 26:05. 21. Barblin Remund (STB) 27:14.
Valencia-Marathon. Männer: 1. Leul Gebresilase Aleme (ETH) 2:04:31. Ferner: 37. Eric Rüttimann (LC Uster) 2:21:10. – Frauen: 1. Ashete Bekere Dido (ETH) 2:21:14. Ferner: 19. Michèle Gantner (LC Vaduz) 2:40:46.
(cg)