Angelica Moser (SUI, pole vault) ueberquert 4.65m bei der Leichtahtletik Hallen-Europameisterschaft on March, 03, 2019 in Glasgow (Great Britain).
Angelica Moser (Photo: athletix.ch)

Angelica Moser wird mit Schweizer U23-Rekord glänzende EM-Vierte

Die Hallen-EM in Glasgow (GBR) ist Geschichte. Zum Abschluss gab es für das Schweizer Team einen fantastischen 4. Platz für Angelica Moser (LC Zürich) im Stabhochsprung-Final sowie einen 6. Rang der 4×400-m-Frauenstaffel. Moser realisierte mit 4,65 m einen Schweizer U23-Hallenrekord und verpasste Bronze nur wegen eines Fehlversuches zu viel.

Für Angelica Moser war die Qualifikation für den Hallen-EM-Final der grossartige Schlusspunkt ihrer bisher erfolgreichsten Hallensaison. 2019 sprang sie konstant über 4,50 m, verbesserte ihren nationalen U23-Hallenrekord viermal und erfüllte damit mehrmals die Limite für die WM von Ende September/Anfang Oktober in Doha (QAT). Auch in Glasgow hatte die 21-jährige Andelfingerin, die bereits zum dritten Mal an einer Hallen-EM dabei war, einen äusserst erfolgreichen Auftritt. Sie schaffte souverän den Einzug in den Final der besten acht Springerinnen, von denen sechs eine persönliche Bestleistung von 4,73 m oder noch höher haben.

Im Final trumpfte die U23-Europameisterin von 2017 erneut gross auf und hielt bis zum letzten Sprung im Kampf um die Podestplätze mit. Sie übersprang sowohl 4,30 m, 4,45 m als auch 4,55 m im ersten Versuch, womit sie ihre ausgezeichnete Wettkampflaune eindrücklich unter Beweis stellte. Die nächste Höhe von 4,65 m packte sie im dritten Anlauf, womit sie ihren eigenen Schweizer U23-Hallenrekord um 3 cm verbesserte. Erst auf 4,75 m – 5 cm unter dem nationalen Hallenrekord von Nicole Büchler (LC Zürich) – musste sie sich geschlagen geben.

Mosers bekundete im Kampf um die Medaillen Pech und verpasste Bronze nur wegen eines Fehlversuchs zu viel. Beim zweiten Sprung über 4,65 m riss sie die Latte mit dem Unterarm in die Tiefe. Wäre ihr dieses Missgeschick nicht passiert, hätte sie zusammen mit der Griechin Nikoleta Kiriakopoulou den 3. Platz belegt. So musste sie sich mit Rang 4 zufrieden geben – gleichauf mit der griechischen Olympiasiegerin und Weltmeisterin Ekaterini Stefanidi. Logisch, dass sie hinterher sagte: «Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Schon an der WM vor zwei Jahren in London verpasste ich wegen eines Fehlversuchs zuviel den Final.»

Nach einem 7. Platz an der EM 2016 in Amsterdam (NED) ist dieser 4. Platz für Angelica Moser die wertvollste Platzierung an einem internationalen Grossanlass bei den Aktiven. Nachdem sie während Jahren einen internationalen Titel nach dem anderen gewann, kam sie 2018 nie richtig auf Touren. Umso grösser ist ihre Freude, dass es ihr in dieser Hallensaison so hervorragend lief.

Frauenstaffel läuft Schweizer Rekord

Sehr erfreulich war, dass die Schweiz auch in der letzten Entscheidung des Wochenendes vertreten war, den 4×400 m der Frauen. Die Schweizerinnen verdienten sich ihren Startplatz mit ihrer Bestzeit aus der Freiluftsaison 2018 und konnten in Glasgow wertvolle Erfahrungen sammeln. In einem packenden Rennen lief das Team mit Cornelia Halbheer (LV Winterthur), der 400-m-Europameisterin Lea Sprunger (COVA Nyon), Fanette Humair (FSG Bassecourt) und Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) in 3:33,72 Minuten auf den 6. Platz. Das ist ein Schweizer Rekord – es war dies das erste Mal, dass eine Schweizer Nationalstaffel diese Strecke in der Halle lief.

Im Team kam es kurzfristig zu einem Wechsel. Weil Sarah Atcho (Lausanne-Sports) unter Migräne litt, rutschte Cornalie Halbheer ins Team.

Nächster Fixpunkt sind die World Relays am 11./12. Mai in Yokohama (JAP), wo sich das Team für die WM in Doha qualifizieren möchte. Der bisherige Staffelcoach Laurent Meuwly verlässt Swiss Athletics Ende März, fortan wird das Team von Peter Haas betreut. In Glasgow coachten Meuwly und Haas die Staffel gemeinsam.

Lea Sprungers Sieg als Schweizer Höhepunkt

Während der drei Tage in Glasgow, wo Sandra Gasser 1990 Hallen-EM-Silber über 1500 m gewann, setzte Lea Sprunger (COVA Nyon) mit ihrem Sieg über 400 m das Glanzlicht aus Schweizer Sicht. Wenig fehlte, und die 17-köpfige Schweizer Rekorddelegation hätte sich über einen zweiten Podestplatz freuen können, doch Mujinga Kambundji (STB) schrammte als Fünfte im 60-m-Final 1 Hundertstel am Bronzeplatz vorbei.

2020 Hallen-WM in China, 2021 Hallen-EM in Polen

Im kommenden Jahr findet wie in allen geraden Jahren wieder eine Hallen-WM statt – diesmal vom 13. bis 15. März in Nanjing (CHN). Die Nächste Hallen-EM folgt 2021 in Torun (POL/5. bis 7. März).

Swiss Athletics berichtete auf der Verbandswebsite, Facebook, Instagram und Twitter ausführlich über die Hallen-EM.

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(fre)