Angelica Moser (SUI, pole vault) wins Gold at the European U23 Athletics Championships on July 14, 2019 in Gaevle (Sweden).
Angelica Moser (Photo: athletix.ch)

Zwei Medaillen zum U23-EM-Abschluss!

Angelica Moser (LC Zürich) und Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) haben der Schweiz an der U23-EM in Gävle (SWE) ein toller letzter Wettkampftag beschert. Im Stabhochsprung und über 400 m Hürden holten sie Gold und Bronze.

Zwar war ihr der Einstieg in den Wettkampf mit einem Fehlversuch auf 4,20 m nicht optimal gelungen, doch von da an spielte Angelica Moser ihre Erfahrung auf internationalem Niveau aus. Routine besitzt die Athletin vom LC Zürich ganz viel: Seit 2013 hat sie an jedem Nachwuchs-Grossanlass, an dem sie an den Start gegangen ist, Gold gewonnen. In Gävle blieb sie bei einsetzendem Regen ab 4,35 tadellos, bis sie als Siegerin feststand. Erst auf 4,66 m, der Schweizer U23-Rekordhöhe, scheiterte sie dreimal.

Dank  übersprungenen 4,56 war Moser die klar Beste des Tages, sie siegte mit 21 cm Vorsprung. Damit verteidigte sie ihren U23-Europameistertitel von 2017, eine Leistung, die davor keiner Schweizerin und keinem Schweizer gelungen war. Gleichzeitig war es aus Altersgründen der letzte Auftritt der bald 22-Jährigen an einem internationalen Nachwuchs-Grossevent. Ihr nächstes grosses Ziel ist die WM in Doha (QAT) im Oktober, wofür sie die Limite mit der Siegerhöhe in Gävle einmal mehr bestätigte.

Ebenfalls im Stab-Final stand Pascale Stöcklin (Old Boys Basel) im Einsatz. 4,00 sind nicht das, was sie sich die Athletin mit einer PB von 4,30 vorgestellt hatte. Sie wurde 10.

Giger zum fünften Mal in Folge

Genau wie Moser ist auch Yasmin Giger ein Schweizer Medaillengarant bei Nachwuchs-Grossanlässen. Die 20-Jährige sicherte sich bereits zum fünften Mal in Serie Edelmetall. Nach 2015 (Silber am EYOF), 2016 (Gold an der U18-EM), 2017 (Gold an der U20-EM) und 2018 (Bronze an der U20-WM), fügte sie ihrer Sammlung in Schweden eine weitere bronzene Auszeichnung hinzu. Ausser 2015 (400 m) gewann sie alle ihre Medaillen über 400 m Hürden.

Die Thurgauerin startete stark ins Rennen, wie es schien offensiver als gewöhnlich und lag früh mit den Besten gleichauf. Zwar zündete sie auf der Zielgerade nicht das grosse Feuerwerk, wie man es von ihr auch schon gesehen hatte, dafür konnte sie sich aber erfolgreich unter den ersten drei behaupten und auf dem Bronze-Platz ins Ziel laufen. Mit 56,39 Sekunden war sie erst einmal in ihrem Leben schneller (55,90 2017 beim U20-Europameisteritel).

Sowohl Moser als auch Giger werden von Swiss Athletics im Rahmen des Förderprogramms «World Class Potentials» gezielt unterstützt und sind Teil der erfolgreichen UBS Kids Cup Generation. Mit den Medaillengewinnen der beiden Leistungsträgerinnen geht eine einmal mehr äusserst erfolgreiche U23-EM zu Ende. Zusammen mit den Titelgewinnen von Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) und Jason Joseph (LC Therwil) kommt die Schweiz auf drei Goldmedaillen, so viele wie nie zuvor.

Apropos Géraldine Ruckstuhl: Die frischgebackene U23-Europameisterin im Siebenkampf stand am Sonntagnachmittag auch noch im Speer-Final. Dort konnte sie mit 51,84 m allerdings nicht an die Leistungen der letzten Tage anknüpfen. Gleichwohl gelang ihr mit Rang 5 ein weiteres Top-Resultat.

Staffeln auf Rang 8

Am Sonntagmorgen hatte die 4×100-m-Staffel der Frauen den Cut unter die besten 8 knapp geschafft. In eben diesem Endlauf belegten Inola Blatty (TSV Rothenburg), Silke Lemmens (LK Zug), Coralie Ambrosini (SA Bulle) und Géraldine Frey (LK Zug) dann wiederum Rang 8.

Keine Chance auf einen weiteren Schweizer U23-Rekord wie im Vorlauf hatten Vincent Notz (LC Zürich), Ryan Wyss (TV Muttenz), Filippo Moggi (LC Zürich) und Charles Devantay (SA Bulle). Mit 3:10,46 Minuten wurden sie im Final Letzte, kamen dank diverser Disqualifikationen aber auf Rang fünf.

Finley Gaio am 2. Tag harzig

Dem Zehnkämpfer Finley Gaio (SC Liestal) lief es am zweiten Wettkampf-Tag nicht wirklich nach Wunsch. Einzig im Speerwerfen konnte er eine Saisonbestleistung (51,80 m) verbuchen. Persönliche Bestleistungen gelangen ihm, bis auf jene im Gesamt-Total (7453 Punkte), keine. Das Stabhochspringen (4,20 m) und die 110 m Hürden (14,48 Sekunden) liefen harzig. Sein persönliches Ziel, eine Platzierung unter den besten fünf, verpasst er um fünf Ränge.

Gävle (SWE). U23-EM (4. Tag). Männer. – Zehnkampf: 1. Niklas Kaul (GER) 8572. Ferner: 10. Finley Gaio (SC Liestal) 7453 (Einzelresultate: 100 m 10,75, Weit 7,45, Kugel 13,22, Hoch 1,91, 400 m 49,17, 110 m Hürden 14,48, Diskus 36,12, Stab 4,20, Speer 51,80, 4:59,36). – 4×400 m. Final: 1. Deutschland 3:03,92. Ferner: 5. Schweiz (Vincent Notz, Ryan Wyss, Filippo Moggi, Charles Devantay) 3:10,46.

Frauen. 400 m Hürden. Final: 1. Paulien Couckuyt (BEL) 56,17. 2. Linda Olivieri (ITA) 56,22. 3. Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) 56,37. – Stab: 1. Angelica Moser (LC Zürich) 4,56. Ferner: 10. Pascale Stöcklin (Old Boys Basel) 4,00. – Speer: 1. Annika Fuchs (GER) 63,68. Ferner: 5. Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) 51,84. – 4×100 m: 1. Deutschland 43,45. Ferner: 8. Schweiz (Inola Blatty, Silke Lemmens, Coralie Ambrosini, Géraldine Frey) 45,64.

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(cg)