Cornelia Halbheer, Mujinga Kambundji, Sarah Atcho, Ajla Del Ponte (Photo: athletix.ch)
Cornelia Halbheer, Mujinga Kambundji, Sarah Atcho, Ajla Del Ponte (Photo: athletix.ch)

Schweiz an der Team-EM im 10. Zwischenrang

Am zweiten Tag der Team-EM in der Super League in Bydgoszcz (POL) holten Julien Wanders (Stade Genève) über 5000 m, Lea Sprunger (COVA Nyon) über 400 m und die 4×100-m-Frauenstaffel drei 2. Plätze für die Schweiz. In der Gesamtwertung liegt die Equipe von Swiss Athletics nach 22 von 40 Entscheidungen an 10. Stelle.

Die vor zwei Jahren in Vaasa (FIN) erstmals aufgestiegenen Schweizer bekamen auch am zweiten Wettkampftag die Klasse der europäischen Topnationen zu spüren. Dass sie nach einem erfreulich verlaufenen zweiten Tag in der Gesamtwertung unter zwölf Teams auf dem 10. Zwischenrang liegen, ist durchaus aus Erfolg zu werten. Am Sonntag fallen die restlichen 18 Entscheidungen. Danach steht fest, welche fünf Teams in die First League absteigen. Die Zahl der Absteiger ist aussergewöhnlich hoch, weil der Kontinentalverband European Athletics entschieden hat, die Super League auf acht Teams zu reduzieren. Dies ermöglicht eine attraktivere Präsentation der Wettkämpfe. Vom rettenden 7. Platz trennen die Schweizer 23 Punkte.

Wanders und Sprunger auf Platz 2
Am zweiten Tag waren es die Routiniers, die besonders erfolgreich abschnitten. Innert weniger als einer Viertelstunde sicherten Julien Wanders (Stade Genève) und Lea Sprunger (COVA Nyon) der Schweiz je 11 Punkte. Der Genfer lief im 5000-m-Rennen in 13:45,31 Minuten hinter dem Italiener Yemaneberhan Crippa ebenso auf den 2. Platz wie die Waadtländerin über 400 m, wo sie sich nur der Polin Justyna Swiety-Ersetic geschlagen geben musste. In 51,84 Sekunden kam die zweifache Europameisterin bis auf 4 Hundertstel an die Limite für die WM in Doha (QAT/27. September – 6. Oktober) heran, die sie indoor mit 51,61 bereits erfüllt hat.

Pflicht erfüllt heisst es für die 4×100-m-Frauenstaffel. Ajla Del Ponte, Sarah Atcho, Mujinga Kambundji und Cornelia Halbheer brachten den Stab in 43,11 Sekunden ins Ziel, womit sie 2 Hundertstel hinter Frankreich die zweitbeste Zeit des Tages liefen.

Attraktive Plattform für Nachwuchs-Europameister
Es ist auffällig, wie viele junge Athletinnen und Athleten dem Team von Swiss Athletics angehören. So standen am Samstag mit Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron/Speer), Angelica Moser (LC Zürich/Stab) und Delia Sclabas (Gerbersport/800 m) drei aktuelle Nachwuchs-Europameisterinnen im Einsatz. Trotz eines unruhigen Rennverlaufs realisierte Sclabas in 2:02,60 Minuten sogar eine europäische U20-Saisonbestleistung.

Ruckstuhl und Sclabas leisten an diesem Wochenende wie Chiara Scherrer (TG Hütten/3000 m Steeple und 5000 m) einen Doppelseinsatz. Die Luzernerin und die Bernerin treten noch im Kugelstossen resp. über 1500 m an. Für sie wie auch für alle anderen Teammitglieder ist dieser Vergleich mit Europas Elite eine attraktive Plattform, um sich zu zeigen.

Jarod Biya egalisiert Schweizer U20-Rekord
Grund zur Freude hatte auch der Weitspringer Jarod Biya (CA Genève). Der Silbermedaillengewinner der U20-EM in Boras (SWE) landete in seinem dritten Versuch bei 7,78 m. Damit sprang er genau gleich weit wie im EM-Final und wie Simon Ehammer (TV Teufen) beim Citius-Meeting vor einer Woche in Bern. Diese beiden Athleten teilen sich seither den nationalen U20-Rekord.

Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) überzeugte über 400 m Hürden mit 56,34 Sekunden – das ist die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. Damit erreichte sie Platz 5.

Beachtenswert ist zudem die Leistung von Nicole Egger (LV Langenthal), die über 3000 m in 9:19,57 Minuten eine persönliche Bestzeit aufstellte und dem Schweizer Team 7 Punkte sicherte. Im Dreisprung kam Alina Tobler (LC Brühl) mit 12,86 m bis auf 2 cm an ihren persönlichen Bestwert heran.

Bei der Team-EM gilt im Hoch- und Stabhochsprung die Regel, dass maximal drei Fehlversuche erlaubt sind. «Opfer» dieser wurden am Samstag Angelica Moser und der Hochspringer Vivien Streit (COVA Nyon). Für sie beide war nach dem vierten Fehlversuch Schluss.

Live-Stream von European Athletics und SRF

Die Wettkämpfe der Team-EM in Bydgoszcz werden auf der Website von European Athletics in einem Live-Stream übertragen. Auf dieser werden auch laufend die Resultate aktualisiert. Das Schweizer Fernsehen SRF zeigt die Wettkämpfe am Samstag und Sonntag in einem kommentierten Live-Stream auf www.srf.ch. Das Westschweizer Fernsehen RTS strahlt die Wettkämpfe auf www.rts.ch in einem unkommentierten Live-Stream aus.

Swiss Athletics berichtet auf der Verbandswebsite, Facebook, Instagram und Twitter ausführlich über die Team-EM.

Bydgoszcz (POL). Team-EM (Super League). 2. Tag. Gesamtwertung (nach 22 von 40 Entscheidungen): 1. Polen 193. 2. Frankreich 181,5. 3. Italien 171. 4. Grossbritannien 162,5. 5. Deutschland 160. 6. Spanien 158. 7. Tschechien 129. 8. Ukraine 129. 9. Griechenland 114. 10. Schweiz 106. 11. Finnland 103,5. 12. Schweden 102,5.

Einzelresultate. Männer. 100 m (GW 1,4 m/s): 1. Jimmy Vicaut (FRA) 10,35. – 400 m: 1. Davide Re (ITA) 45,35. – 1500 m: 1. Marcin Lewandowski (POL) 3:47,88. Ferner: 9. Tom Elmer (SUI) 3:51,26. – 5000 m: 1. Yemaneberhan Crippa (ITA) 13:43,30. 2. Julien Wanders (SUI) 13:45,31. – 400 m Hürden. 1. Patryk Dobek (POL) 48,87. Ferner: 8. Dany Brand (SUI) 50,95. – Hoch: 1. Miguel Angel Sancho (ESP) 2,26. Ferner: 10. Vivien Streit (SUI) 2,07. – Weit: 1. Miltiadis Tentoglou (GRE) 8,30. Ferner: 9. Jarod Biya (SUI) 7,78. – Kugel: 1. Michal Haratyk (POL) 21,83. Ferner: 12. Stefan Wieland (SUI) 16,55. – Hammer: 1. Wojciech Nowicki (POL) 78,84. Ferner: 12. Martin Bingisser (SUI) 57,75. – 4×100 m. 1. Serie: 1. Ukraine 39,02. Ferner: 3. Schweiz (Suganthan Somasundaram, William Reais, Sylvain Chuard, Ricky Petrucciani) 39,88.

Frauen. 100 m (GW 2,5 m/s): 1. Carolle Zahi (FRA) 11,31. – 800 m: 1. Renelle Lamote (FRA) 2:01,21. Ferner: 9. Delia Sclabas (SUI) 2:02,60. – 3000 m: 1. Yolanda Ngarambe (ESP) 9:07,67. Ferner: 6. Nicole Egger (SUI) 9:19,57. – 400 m: 1. Justyna Swiety-Ersetic (POL) 51,23. 2. Lea Sprunger (SUI) 51,84. – 400 m Hürden: 1. Zuzana Hejnova (CZE) 55,10. Ferner: 5. Yasmin Giger (SUI) 56,34. – 3000 m Steeple: 1. Gesa-Felicitas Krause (GER) 9:36,67. Ferner: 7. Chiara Scherrer (SUI) 9:58,21. – Stab: 1. Ekaterini Stefanidi (GRE) 4,70. Ferner: 7. Angelica Moser (SUI) 4,36. – Drei: 1. Paraskevi Papahristou (GRE) 14,48. Ferner: 11. Alina Tobler (SUI) 12,86. – Speer: 1. Alexie Alais (FRA) 63,46. Ferner: 11. Géraldine Ruckstuhl (SUI) 50,70. – 4×100 m. 1. Serie: 1. Schweiz (Ajla Del Ponte, Sarah Atcho, Mujinga Kambundji, Cornelia Halbheer) 43,11.

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(fre)