Angelica Moser (Photo: Swiss Athletics)
Angelica Moser (Photo: Swiss Athletics)

Angelica Moser steht vor ihrem ersten WM-Final

Die Stabhochspringerin Angelica Moser (LC Zürich) bestreitet am Sonntagabend ab 19.01 Uhr (Schweizer Zeit) den WM-Final. Die Zürcherin wurde im März an der Hallen-EM mit 4,65 m glänzende Vierte. Diese Klassierung liegt in Doha (QAT) kaum drin, aber ihre persönliche Besthöhe wird sie ins Visier nehmen.

Routine besitzt die bald 22-jährige Athletin vom LC Zürich ganz viel. Seit 2013 gewann sie an jedem Nachwuchs-Grossanlass, an dem sie teilgenommen hat, Gold. Zum Abschluss der Wettkämpfe mit „Baby-Bonus“ (Zitat Moser) liess sie sich im Juli im schwedischen Gävle das U23-EM-Gold umhängen. Nun gelang der Olympia-Teilnehmerin von Rio 2016 auch bei den Grossen ein wichtiger Schritt. In der Qualifikation vom Freitagabend überquerte sie in ihrem bislang besten Wettkampf dieser Saison 4,60 m souverän und steht im Final. Läuft alles nach Plan, wird sie in diesem ihren Schweizer U23-Rekord von 4,61 m angreifen.

Wohnen in Biel, Trainieren in Magglingen
Die Leichtathletik wurde Angelica Moser praktisch in die Wiege gelegt. Ihr Vater Severin – jetzt CEO bei Allianz Suisse – nahm 1988 im Zehnkampf an den Olympischen Spielen in Seoul teil, ihre Mutter Monika – studierte Biomechanikerin und im Zentralvorstand von Swiss Athletics – war Siebenkämpferin und Hürdenläuferin. Und der Onkel Jürg Stahl ist Präsident von Swiss Olympic. Dennoch sah sich die vielseitige Moser zunächst als Turnerin. Um dort Karriere zu machen, hätte sie allerdings schon früh in ein Leistungszentrum gehen müssen. Stattdessen macht sie nun Stabhochsprung, was sich als guter Entscheid herausstellte. Angelica Moser wohnt unterdessen in Biel, trainiert in Magglingen und studiert in Bern Betriebswirtschaft.

Um die Vergabe der Medaillen kann Angelica Moser in Doha nicht mitreden. Gold, Silber und Bronze werden in Höhen vergeben werden, die über dem Schweizer Freiluft-Rekord von Nicole Büchler (LC Zürich) liegen. Die Bielerin überquerte 2016 4,78 m – und zwar in Doha. Um noch höher zu fliegen, planten Moser und ihr Trainer Herbert Czingon für 2019 den Wechsel auf noch längere Stäbe. Das Unterfangen wurde allerdings abgebrochen, da der Rücken zwickte. „Das hat mich schon genervt“, sagte Moser. Aber mit Blick auf Doha wurde auf eine Feuerwehr-Übung verzichtet. Vor dem nächsten Versuch mit längeren Stäben soll nun zuerst die Muskulatur solide aufgebaut werden.

Aber auch mit kürzeren Stäben lässt sich sehr hoch springen, das beweisen zahlreiche Athletinnen und Athleten. Die Technik, die Anlaufgeschwindigkeit und die Härte des Stabes sind ebenso wichtige Parameter. So erhielt Moser den Beweis für ihre Top-Form wenige Wochen vor der WM durch eine persönliche Bestzeit im Hürdenlauf.

Die weiteren Schweizer, die am Sonntag im Einsatz stehen, sind Mujinga Kambundji (STB) in den Halbfinals über 100 m und Alex Wilson (Old Boys Basel) in den 200-m-Vorläufen.

Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen berichtet täglich umfangreich über das Schweizer Team an der WM. Die Wettkämpfe werden von SRF, RTS und RSI live übertragen. Beim SRF stehen die frühere Siebenkämpferin Ellen Sprunger und der ehemalige Marathon-Europameister Viktor Röthlin als Experten im Einsatz.

Swiss Athletics berichtet auch in den sozialen Medien (Facebook, Instagram und Twitter) über die WM.

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(SDA)