Photo: Japan Sport Council/World Athletics
Photo: Japan Sport Council/World Athletics

Olympische Spiele in Tokio werden am 23. Juli 2021 eröffnet

Die wegen der Coronavirus-Pandemie verschobenen Olympischen Sommerspiele in Tokio beginnen am 23. Juli 2021 und damit fast genau ein Jahr später als geplant. Enden werden sie am 8. August 2021.

Auf diesen Termin einigten sich das Internationale Olympische Komitee, die Stadt Tokio und der japanische Staat. Zuvor hatte IOC-Präsident Thomas Bach auch einen früheren Termin schon in den Frühlingsmonaten nicht ausgeschlossen. Doch nach den ersten Beratungen mit den Organisatoren, den beteiligten Sportverbänden, TV-Sendern und Geldgebern entschieden sich die Ausrichter nun für den neuen Termin in den Sommermonaten. „Die Menschheit befindet sich derzeit in einem dunklen Tunnel. Diese Olympischen Spiele in Tokio können ein Licht am Ende dieses Tunnels sein“, befand Bach.

Yoshiro Mori, der Präsident des japanischen Olympischen Komitees, hob die Bedeutung des neuen Termins als „Eckpfeiler“ hervor. „Ich bin davon überzeugt, dass dieser zügige Entscheid dabei helfen wird, die Vorbereitungen zu beschleunigen.“ Wie schon für dieses Jahr geplant, soll Olympia auch 2021 nur zwölf Tage nach dem Finalspiel der ebenfalls ins nächste Jahr verschobenen Fussball-Europameisterschaft beginnen.

Die Sommerspiele sollten eigentlich vom 24. Juli bis 9. August 2020 stattfinden. Der Beginn der Paralympics war für den 25. August geplant gewesen. In der vergangenen Woche waren die beiden Sport-Grossereignisse in Japan wegen der Coronavirus-Pandemie ins nächste Jahr verschoben worden. Die Paralympics sollen nun vom 24. August bis 5. September 2021 stattfinden.

Die zentralen Fragen rund um die Verschiebung des grössten Sportereignisses der Welt soll eine Krisengruppe beantworten. So müssen Hotels Tausende von Gästen umbuchen. Die Immobilienfirma, die das olympische Dorf nach den Spielen in Wohnungen umwandelt, muss die Renovierungsplanung jetzt um ein Jahr verschieben und potenziell Tausende von Verträgen mit Käufern der Wohnungen neu aushandeln. Auch gilt es, im nächsten Jahr wieder genug freiwillige Helfer anzuwerben und zu koordinieren.

Leichtathletik-WM auf 2022 verschoben
Umgestaltet werden muss auch der Sportkalender für das kommende Jahr. Im neuen Olympia-Zeitraum wären die Weltmeisterschaften der Schwimmer im japanischen Fukuoka und der Leichtathleten im amerikanischen Eugene terminiert gewesen. Die Leichtathleten kündigten bereits eine Verschiebung von Eugene ins Jahr 2022 an. Auch weitere grosse Meisterschaften sowie die Tour de France müssten neue Termine prüfen.

Erneut eine Hitzeschlacht
Einige Sportverbände hatten den Frühling 2021 als Austragungszeitpunkt vorgeschlagen, auch um der Sommerhitze aus dem Weg zu gehen. Die Kritik am diesjährigen Termin der Spiele in den extrem heissen Monaten Juli und August hatte bereits Konsequenzen. Die Marathons der Männer und Frauen wären in Sapporo, wo milderes Klima herrscht, gelaufen worden. Mit dem Entscheid für den Sommer 2021 wird sich die Hitze-Problematik aufs Neue stellen. Dazu kommt die völlig unklare Lage, ob und bis wann das Coronavirus weltweit eingedämmt werden kann.

Mehrere Leichtathletik-Grossanlässe verschoben
Mit der U20-WM in Nairobi (KEN), der U18-EM in Rieti (ITA), der Berglauf-EM in Cinfaes (POR) und dem 10’000-m-Europacup in London (GBR) wurden letzte Woche noch weitere internationale Leichtathletik-Anlässe dieser Saison verschoben.

(SDA)