Livia Wespe und Lilly Nägeli (Photo: athletix.ch)

Livia Wespe und Lilly Nägeli zum Abschluss der U20-EM in den Top Ten

Am letzten Tag der U20-EM in Tallinn (EST) sorgten Livia Wespe (5000 m) und Lilly Nägeli (1500 m) mit Top-Ten-Plätzen für die Höhepunkte aus Schweizer Sicht. Die 4×100-m-Frauenstaffel schied im Final nach einem Wechselfehler aus. Das Team von Swiss Athletics darf am Montag mit drei Medaillen im Gepäck in die Heimat reisen.

Über 5000 m zeigte Livia Wespe (STV Eschenbach) ein hervorragendes Rennen. Da in dieser Disziplin keine Qualifikation absolviert wurde, fand der Final in Form eines A- und B-Laufs statt. Im schwächer besetzten B-Final nahm Wespe selbst das Tempodiktat in die Hand und wurde dafür mit einer persönlichen Bestleistung von 16:41,98 Minuten und dem Sieg ihres Laufs belohnt. Ihre Bestmarke senkte sie dabei um fast 10 Sekunden. Nach einem langsameren Start im A-Lauf wurde das Tempo auf der zweiten Rennhälfte erhöht. Doch nur sechs Athletinnen legten eine schnellere Zeit als die Schweizerin auf die Bahn. Somit resultierte für Wespe der hervorragende siebte Schlussrang. Die ebenfalls im B-Lauf angetretenen Romane Wolhauser und Lisa De Bruyn (beide Athlétisme Visieu-Genève) klassierten sich mit 17:23,01 respektive 17:32,47 Minuten auf den Rängen 24 und 27.

In einem packenden Final über 1500 m konnte sich Lilly Nägeli (LC Uster) ausgezeichnet in Szene setzen. Das Feld blieb bis zur letzten Runde eng beisammen, mit Nägeli mittendrin. Als die Spitze mit dem Klingeln der Glocke das Tempo für die Schlussrunde verschärfte, war Nägeli – eingeklemmt zwischen anderen Athletinnen – nicht in der optimalen Position, um sofort mitzuziehen. Trotzdem profilierte sie sich mit einem beeindruckenden Antritt auf den letzten 400 Metern und erkämpfte sich in 4:22,66 Minuten den achten Schlussrang. «Das war mein erstes Finalrennen an einem Grossanlass, damit kann ich wirklich zufrieden sein. Ein Top-Ten-Ergebnis hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben», sagte die 18-Jährige nach dem Lauf.

Pech für das Schweizer Team
In der letzten Morgen-Session der U20-EM in Tallinn fanden die Qualifikationen für die 4×100-m-Staffeln statt. Das Schweizer Frauenteam mit Ditaji Kambundji (STB), Melissa Gutschmidt (Lausanne-Sports), Zora Rauh (LC Kirchberg) und Soraya Becerra (CABV Martigny) schaffte als Dritte ihrer Serie den Direkteinzug in den Final vom Nachmittag. Im Endlauf lief für die Sprinterinnen jedoch leider nicht alles nach Plan. Die Startläuferin Kambundji übergab den Staffelstab an Gutschmidt, diese wiederum an Rauh. Bis zum letzten Wechsel noch gut im Rennen liegend, klappte die Übergabe zwischen Rauh und der im Final eingesetzten Emma Piffaretti (US Ascona) nicht und die Staffel konnte das Rennen nicht beenden.

Die 4×100-m-Männerstaffel lief im dritten Vorlauf nach 40,70 Sekunden durchs Ziel. Damit verpassten Alexis Hirsiger, Jérémy Valnet, David Naki und Lucien Kern den Finaleinzug um 38 Hundertstel.

Der Zehnkämpfer Yves Baur (LAC TV Unterstrass) blieb beim Start in den zweiten Wettkampftag über 110 m Hürden am ersten Hindernis hängen und konnte den Lauf nicht ins Ziel bringen. Nach dem Stabhochsprung musste er den Wettkampf aufgrund körperlicher Beschwerden abbrechen.

U18-Länderkampf Ende Juli in Frankreich
Die U23-EM und die U20-EM sind aus Schweizer Sicht erfolgreich über die Bühne gegangen. Rekord-grosse Teams von 44 (U23) und 40 (U20) Athletinnen und Athleten, die fünf (U23) und drei (U20) Medaillen gewannen, machten in Tallinn während zweier Wochen beste Werbung für die Schweizer Leichtathletik. Für die Altersklasse U18 steht schon bald ein attraktiver Wettkampf im Kalender: Am 31. Juli/1. August findet in Franconville (FRA) ein U18-Länderkampf statt, für den Swiss Athletics ein 34-köpfiges Team selektioniert hat.

Die nächste U20-EM findet 2023 in Espoo (FIN) statt.

Tallinn (EST). U20-EM. 4. Tag. Männer. 4×100 m. Vorläufe. 3. Serie: 4. Schweiz (Alexis Hirsiger, Jérémy Valnet, David Naki, Lucien Kern) 40,70. Schweiz ausgeschieden.

Frauen. 1500 m: 1. Ingeborg Ostgard (NOR) 4:19,75. Ferner: 8. Lilly Nägeli (SUI) 4:22,66. – 5000 m: 1. Carla Dominguez (ESP) 16:16,57. Ferner: 7. Livia Wespe (SUI) 16:41,98. 24. Romane Wolhauser (SUI) 17:23,01. 27. Lisa De Bruyn (SUI) 17:32,47. – 4×100 m: 1. Grossbritannien 44,62. Ausgeschieden: Schweiz (Ditaji Kambundji, Melissa Gutschmidt, Zora Rauh, Emma Piffaretti). Vorläufe. 1. Serie: 3. Schweiz (Ditaji Kambundji, Melissa Gutschmidt, Zora Rauh, Soraya Becerra) 44,96.

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