Salomé Kora, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji, Riccarda Dietsche (Photo: athletix.ch)
Salomé Kora, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji, Riccarda Dietsche (Photo: athletix.ch)

4×100-m-Staffel läuft mit Schweizer Rekord in den Olympiafinal

Die Schweizer 4×100-m-Staffel der Frauen überzeugte an den Olympischen Spielen in Tokio (JAP) im Vorlauf mit der Schweizer Rekordzeit von 42,05 Sekunden – trotz auf Sicherheit bedachter Wechsel. Das Ziel im Final am Freitag um 15.30 Uhr ist klar: Die Schweizerinnen wollen eine Medaille!

Riccarda Dietsche (KTV Altstätten), Ajla Del Ponte (US Ascona), Mujinga Kambundji (STB) und Salomé Kora (LC Brühl) verbesserten den Schweizer Rekord von 2019, aufgestellt an den Weltmeisterschaften in Doha (QAT), um 13 Hundertstel. Das Quartett erzielte den viertbesten Wert, unmittelbar vor der Ersatz-Equipe von Jamaika (42,15). Ausser Reichweite lag Grossbritannien (41,55). Die USA in 41,90 Sekunden und eher überraschend Deutschland (42,00) waren ebenfalls vor der Schweiz klassiert.

«Wir wussten, dass die Top 3 in der Serie auch mit Sicherheits-Wechsel möglich sind. Das nahm mir den Druck weg, machte die Aufgabe einfacher», sagte Riccarda Dietsche, die wie bereits an den World Relays im Mai in Chorzow (POL) und an der Team-EM im Juni in Cluj-Napoca (ROM) dem Quartett angehörte. Die Rheintalerin übernimmt nun den ersten Part. Noch in Doha war Ajla Del Ponte aus den Startblöcken geschossen. «Dank meiner Entwicklung im Jahr 2020 und meiner verbesserten Präzision bei der Stabübergabe bin ich auf Position 2 wertvoller», erklärte die Tessinerin.

Der Wechsel der Olympia-Fünften auf die Olympia-Sechste Mujinga Kambundji klappte vorzüglich. Die Bernerin bestritt bereits ihren siebenten Einsatz in Tokio. Der Halbfinal-Verzicht zwecks Schonung kam für sie nicht in Frage. «Ich wollte laufen. Auch ein Sicherheits-Wechsel gibt Aufschlüsse. Wir wissen nun, wie gross die Marge ist. Wäre ich nicht gelaufen, würden wir im Final mit einer grösseren Unsicherheit an den Start gehen», betonte Kambundji.

Salomé Kora brachte den Schweizer Rekord ins Ziel. «Wenn wir alle noch ein bisschen schneller laufen und die Wechsel noch rascher vollziehen, dann liegt im Maximum eine halbe Sekunde drin», sagte die St. Gallerin und verdeutlichte damit die Ambitionen des erfolgreichen Teams.

«Unser Vorteil sind die guten Wechsel»
Die Ausgangslage vor dem Final ist identisch mit jener an der WM 2019 in Doha, als die Schweiz hinter Jamaika, Grossbritannien und den USA den 4. Platz belegte, das fünftklassierte Deutschland aber in Schach hielt. Nur mit einem Top-Lauf kann die Truppe von Coach Raphaël Monachon die grossen drei bedrängen, ausserdem muss Deutschland bezwungen werden – doch den Schweizerinnen ist dieser Exploit durchaus zuzutrauen. «Unser Vorteil sind die guten Wechsel. Wir spüren einander und müssen auch nicht abbremsen, wenn es knapp werden sollte», sagte Mujinga Kambundji.

Der Final findet am Freitag um 15.30 Uhr statt und wird vom Schweizer Fernsehen live übertragen. Dann bietet sich den Schweizerinnen im Jubiläumsjahr von Swiss Athletics (der Verband feiert sein 50-jähriges Bestehen) die Chance, Geschichte zu schreiben.

Salome Lang hebt nicht wie gewünscht ab
Die Hochspringerin Salome Lang (Old Boys Basel) scheiterte in der Qualifikation auf der Höhe von 1,90 m, nachdem sie 1,82 m und 1,86 m jeweils im ersten Versuch gemeistert hatte. Die Schweizer Rekordhalterin (1,97 m) konnte den harten Belag nicht optimal umsetzen. «Ich sprang zu weit nach hinten», sagte sie. Das Finalticket ging für 1,95 m über den Tisch. Unter 31 Athletinnen belegte Lang den 22. Platz. Obwohl ihr der Wettkampf nicht wunschgemäss glückte, nimmt sie auch viele positive Erkenntnisse von ihren ersten Olympischen Spielen mit nach Hause. «Ich habe hier viel gelernt, das mir für meine weitere Karriere helfen wird. Die nächsten Olympischen Spiele finden ja schon in drei Jahren statt.»

Tokio. Olympische Spiele (Donnerstag). Vorläufe/Qualifikationen. Frauen. 4×100 m: 1. Deutschland 42,00. 2. Schweiz (Riccarda Dietsche, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji, Salome Kora) 42,05 (Schweizer Rekord, vorher 42,18/2019 in Doha). Schweiz im Final vom Freitag. – Hoch: 1. Nicola McDermott (AUS) und Marija Vukovic (MNE) je 1,95. – Ferner: 22. Salome Lang (SUI) 1,86. Lang ausgeschieden.

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(SDA/fre)