Fabienne Schlumpf, Martina Strähl (Photo: Swiss Athletics)
Fabienne Schlumpf, Martina Strähl (Photo: Swiss Athletics)

Fabienne Schlumpf brilliert mit Platz 12 – Martina Strähl im 51. Rang

Im Olympia-Marathon der Frauen in Sapporo, der schon um 6 Uhr in der Früh gestartet wurde, zeigte Fabienne Schlumpf eine Klasseleistung: Die Schweizer Rekordhalterin erreichte in ihrem erst zweiten Marathon den grossartigen 12. Rang. Martina Strähl lief ein solides Rennen und beendete dieses unter 88 Gestarteten auf Platz 51.

Fabienne Schlumpf (TG Hütten) lief ein sehr starkes Rennen. Die 30-jährige ehemalige Steeple-Läuferin (EM-Zweite von 2018) teilte die Kräfte vorzüglich ein, hielt ihre Pace und kam nach 2:31:36 Stunden als Zwölfte ins Ziel; mit der Weissrussin Volha Mazuronak (5.) und der Deutschen Melat Yisak Kejeta (6.) waren nur zwei Europäerinnen schneller. Der Rückstand auf den Diplomrang (8.) betrug am Ende rund anderthalb Minuten. Die Zürcher Oberländerin war bloss rund fünf Minuten langsamer unterwegs als beim Rekord (2:26:14), den sie bei ihrem Debüt Anfang April in Belp aufgestellt hatte. Bei den meisten Konkurrentinnen war diese Marge viel grösser. Dies zeigt, welches Potenzial noch in ihr schlummert.

«Ich bin sehr, sehr zufrieden mit diesem Resultat. Meine Taktik war, defensiv ins Rennen zu gehen, so dass ich mich möglichst lange möglichst gut fühle. Das ist mir sehr gut gelungen», sagte Schlumpf. «Nach Streckenhälfte habe ich den Kontakt zur Spitze verloren und bin etwas langsamer geworden. Ab Kilometer 35 wurden meine Beine immer schwerer und am Schluss habe ich mich von Verpflegungsposten zu Verpflegungsposten geangelt. Dass ich letztlich Zwölfte geworden bin, freut mich sehr.» Die nationale Rekordhalterin lobte das Betreuerteam für dessen Arbeit vor und während des Laufes: «Diese Klassierung ist das Resultat von Teamarbeit, die hervorragend geklappt hat. Ich hatte bei nicht perfekten Bedingungen perfekte Bedingungen.»

Starke zweite Rennhälfte von Martina Strähl
Martina Strähl (LV Langenthal) versuchte gar nicht erst, das Tempo der Spitzenläuferinnen mitzugehen. Nach 15 km lag sie etwas mehr als eine Minute und nach 20 km mehr als zwei Minuten hinter der Spitze und lief ihr eigenes Tempo. Die Solothurnerin erreichte das Ziel im 51. Rang, womit sie sich sehr zufrieden zeigte. «Ich hatte Respekt vor den schwierigen Bedingungen und bin das Rennen bewusst verhalten angegangen. Ich wusste nicht, wie mein Körper auf die Hitze reagieren würde, deshalb bin ich nie am Limit gelaufen. Diese Taktik hat sich bewährt und es freut mich sehr, dass ich auf der zweiten Streckenhälfte noch etwa 15 Plätze gutmachen konnte», so die EM-Siebte von 2018, für die mit dieser Olympia-Teilnahme «ein sportlicher Traum in Erfüllung ging».

Peres Jepchirchir siegt solo
Die Goldmedaille sicherte sich die 27-jährige Kenianerin Peres Jepchirchir, die Halbmarathon-Weltmeisterin von 2020 und Gewinnerin des Valencia-Marathons im letzten Jahr, in 2:27:20 Stunden. Sie liess auf den letzten zwei Kilometern die vierfache Weltmeisterin und Weltrekordhalterin Brigid Kosgei stehen. Die 27-jährige Amerikanerin Molly Seidel sicherte sich die Bronzemedaille.

Der Marathon der Männer mit dem Schweizer Rekordhalter Tadesse Abraham (LC Uster) findet in der Nacht auf Sonntag statt. Der Start erfolgt um Mitternacht (Schweizer Zeit).

Sapporo. Olympische Spiele. Frauen. Marathon: 1. Peres Jepchirchir (KEN) 2:27:20. 2. Brigid Kosgei (KEN) 0:16 zurück. 3. Molly Seidel (USA) 0:26. 4. Roza Dereje (ETH) 1:18. 5. Wolga Masuronak (BLR) 1:46. 6. Melat Yisak Kejeta (GER) 1:56. – Ferner: 12. Fabienne Schlumpf (SUI) 4:16. 51. Martina Strähl (SUI) 12:05.

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(SDA/fre)