Lore Hoffmann (Photo: athletix.ch)
Lore Hoffmann (Photo: athletix.ch)

Lore Hoffmann sorgt für das Schweizer Topergebnis des Tages

Am sechsten Tag der EM in München (GER) sorgte Lore Hoffmann für das Highlight aus Schweizer Sicht: Im 800-m-Final zeigte sie einen phänomenalen Endspurt und erreichte den undankbaren 4. Platz. Nur 5 Hundertstel trennten sie vom Bronzeplatz.

Die 800-m-Läuferin Lore Hoffmann (ATHLE.ch) sorgte für ein Herzschlagfinale. Die 26-jährige Walliserin positionierte sich zunächst ganz hinten im Feld, doch auf den letzten 250 Metern machte  sie Platz um Platz gut. Mit einem fantastischen Schussspurt stürmte sie noch auf den 4. Platz vor und erzielte damit das beste Resultat ihrer Karriere an einem internationalen Grossanlass bei den Aktiven. In 1:59,92 Minuten trennten sie nur 5 Hundertstel vom Bronzeplatz. Erst einmal in dieser Saison ist sie die zwei Bahnrunden schneller gelaufen (1:59,88 im Vorlauf der WM in Eugene/USA). Insgesamt blieb sie zum sechsten Mal in ihrer Karriere unter der 2-Minuten-Marke.

«Ich habe meinen Endspurt zu spät angezogen, aber ich hatte zu viele Läuferinnen vor mir, um schon in der Kurve anzugreifen. Das ist frustrierend für mich», sagte Hoffmann. Die Olympia- und WM-Neunte belegte den gleichen Rang wie die Schweizer Rekordhalterin Selina Büchel 2016 in Amsterdam (NED). Europameisterin wurde die Britin Keely Hodgkinson in 1:59,04 Minuten.

Chiara Scherrer (TG Hütten) musste sich im Final über 3000 m mit dem 13. Platz begnügen. Die Ostschweizerin ging das Rennen schnell an, die ersten beiden Kilometer lief sie so schnell wie noch nie. Danach fehlte ich jedoch die Kraft und sie büsste immer mehr Boden auf ihre Gegnerinnen ein. Ihre Schlusszeit von 9:43,95 Minuten entspricht jedoch überhaupt nicht dem Leistungsniveau der Athletin, die den Schweizer Rekord in diesem Jahr auf 9:20,28 verbessert hatte.

Frauenstaffel läuft auf Platz 7
Die 4×400-m-Frauenstaffel kam im Olympiastadion zum zweiten Final-Auftritt an einem internationalen Grossanlass innerhalb eines Monats. Nach Platz 8 an der WM in Eugene (Finalzeit 3:27,81) wurden die Schweizerinnen diesmal Siebte. Silke Lemmens (LC Zürich), Julia Niederberger (LA Nidwalden), Annina Fahr (LAC TV Unterstrass) und Sarah King (LV Langenthal) waren in 3:26,94 Minuten lediglich 11 Hundertstel langsamer als im Vorlauf, aber erneut schneller als an der WM.

Der Stabhochspringer Dominik Alberto (LC Zürich) egalisierte in der Qualifikation mit 5,65 m die zweitbeste Leistung seiner Karriere und qualifizierte sich bei seiner dritten EM-Teilnahme erstmals für den Final. Dieser begann auf 5,50 m – so hoch ist der 30-jährige Zürcher noch nie in einen Wettkampf eingestiegen. Bei leichtem Regen und kühlen Bedingungen erwies sich diese Höhe für den Zürcher als zu hohe Hürde – er riss dreimal.

Noemi Zbären trotz Missgeschick in den Halbfinals
Rund einen Monat, nachdem sie an der WM in Eugene mit zwei starken Rennen überzeugt hatte, kehrte die Hürdensprinterin Noemi Zbären (SK Langnau) in München in auf die internationale Bühne zurück. Im Vorlauf kam die Emmentalerin mit einem blauen Auge davon. In Führung liegend schlug sie am letzten Hindernis an und büsste viel Tempo ein. Letztlich lief sie in 13,34 Sekunden ins Ziel und wurde Fünfte. Damit sicherte sie sich trotz dieses Missgeschicks über die Zeit einen Platz in den Halbfinals vom Sonntag (ab 19.10 Uhr). In diesen steht mit Ditaji Kambundji (STB) noch eine zweite Schweizer WM-Halbfinalistin im Einsatz. Hinzu kommt der Final über 4×100 m der Männer um 21.12 Uhr.

Schweizer Fernsehen berichtet ausführlich
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS, RSI) berichtet ausführlich über die European Championships in München, wobei die Leichtathletik zu grosser Live-Präsenz kommen wird. Swiss Athletics berichtet wie gewohnt auf der Verbands-Website sowie in den sozialen Medien (Instagram, Facebook, Twitter) umfassend über das Schweizer Team. Bei Athletix.ch gibt es täglich zahlreiche Bilder.

München. EM. Finals. Männer. Stab: 1. Armand Duplantis (SWE) 6,06 (Europameisterschafts-Rekord). 2. Bo Kanda Lita Baehre (GER) 5,85. 3. Pal Haugen Lillefosse (NOR) 5,75. Ferner: 11. Dominik Alberto (SUI) (ohne gültiges Resultat).
Frauen. 800 m: 1. Keely Hodgkinson (GBR) 1:59,04. 2. Rénelle Lamote (FRA) 1:59,49. 3. Anna Wielgosz (POL) 1:59,87. 4. Lore Hoffmann (SUI) 1:59,92. – 3000 m Steeple: 1. Luiza Gega (ALB) 9:11,31. 2. Lea Meyer (GER) 9:15,35. 3. Elisabeth Bird (GBR) 9:23,18. Ferner: 13. Chiara Scherrer (SUI) 9:43,95. – 4×400 m: 1. Niederlande (Eveline Saalberg, Lieke Klaver, Lisanne de Witte, Femke Bol) 3:20,87. 2. Polen (Anna Kielbasinska, Iga Baumgart-Witan, Justyna Swiety-Ersetic, Natalia Kaczmarek) 3:21,68. 3. Grossbritannien (Victoria Ohuruogu, Ama Pipi, Jodie Williams, Nicole Yeargin) 3:21,74. Ferner: 7. Schweiz (Silke Lemmens, Julia Niederberger, Annina Fahr, Sarah King) 3:26,94.
Vorläufe/Qualifikationen. Frauen. 100 m Hürden: 10. (5. in der Serie) Noemi Zbären (SUI) 13,34. – Zbären über die Zeit für Halbfinals qualifiziert.

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Link zur EM-Website von Swiss Athletics (inkl. „Schweizer Zeitplan“)

Link zur EM in München

(fre)