Annik Kälin (Photo: athletix.ch)
Annik Kälin (Photo: athletix.ch)

Diamond-League-Final mit mehreren Schweizer Glanzlichtern

Der Diamond-League-Final bei Weltklasse Zürich hielt, was die Affiche versprochen hatte: Für die Schweizer Top-Platzierungen sorgten im mit 25’000 Fans ausverkauften Letzigrund-Stadion die Sprinterin Mujinga Kambundji und die Mehrkämpfer Simon Ehammer und Annik Kälin, die über 200 m beziehungsweise im Weitsprung alle den 5. Platz erreichten.

Mujinga Kambundji (STB) sorgte im zweitletzten Rennen des Abends für den Höhepunkt, was die Dezibel im Stadion anbelangt. Die Bernerin trat als neue Europameisterin zu diesem Diamond-League-Schlusspunkt an und legte nochmals eine kämpferische Leistung an den Tag. Im von der Weltmeisterin Shericka Jackson (JAM/21,80) gewonnenen Rennen sprintete die 30-Jährige in 22,65 Sekunden auf den 5. Platz. Damit war sie die Beste der drei gestarteten Europäerinnen. Am kommenden Montag wird Kambundji an der Galà dei Castelli in Bellinzona ihren letzten Auftritt dieser erfolgreichen Saison haben.

Simon Ehammer nahe an der 8-Meter-Grenze
Simon Ehammer (TV Teufen) realisierte seine Tagesbestweite von 7,93 m mit seinem ersten Sprung. Der EM-Zweite im Zehnkampf und WM-Dritte im Weitsprung gab damit inmitten der Weitsprung-Spezialisten eine gute Figur ab, auch wenn er gerne ein weiteres Mal über die 8-m-Marke hinausgesprungen wäre. Allerdings bekundete der 22-jährige Appenzeller bei sechs Versuchen drei Nuller. Die Trophäe als Diamond-League-Sieger 2022 sicherte sich der griechische Olympiasieger Miltiadis Tentoglou, der 6,42 m weit sprang.

Wie Simon Ehammer legte auch Annik Kälin (AJ TV Landquart) wie die Feuerwehr los. Die 22-jährige Bündnerin sprang gleich im ersten Versuch 6,50 m weit, womit sie sich lange in den Top 3 hielt, bevor sie noch zwei Positionen zurückfiel. Platz 5 unter den Spezialistinnen ist für die Schweizer Rekordhalterin und EM-Dritte im Siebenkampf ein tolles Resultat. Als Siegerin konnte sich mit 6,97 m die Europameisterin Ivana Vuleta aus Serbien feiern lassen.

Starkes Rennen von Ricky Petrucciani
Auch die beiden weiteren Schweizer EM-Medaillengewinner zogen das begeisterte Publikum im Stadion in ihren Bann. Ricky Petrucciani (LC Zürich), in München sensationeller Silbermedaillengewinner über 400 m, erreichte in sehr guten 45,31 Sekunden als bester Europäer Platz 5. Die EM-Dritte Ditaji Kambundji (STB) wurde über 100 m Hürden in 13,22 Sekunden Neunte.

Lore Hoffmann wieder unter 2 Minuten
Die fünf weiteren Schweizer Athletinnen und Athleten kämpften mit unterschiedlichem Erfolg. Daumen hoch heisst es für die 800-m-Läuferin Lore Hoffmann (ATHLE.ch). Die EM-Vierte zeigte neun Tage nach ihrer Saisonbestzeit in Rovereto (ITA) eine neuerliche Klasseleistung, in 1:59,69 Minuten kam sie bis auf 4 Hundertstel an ihren Saisonbestwert heran und wurde Achte. Am Montag in Bellinzona hat auch sie eine weitere Chance, ihre starke Verfassung von neuem unter Beweis zu stellen.

Der Hürdensprinter Jason Joseph (LC Therwil) wurde in 13,54 Sekunden Sechster. Der Stabhochspringer Dominik Alberto (LC Zürich) belegte mit 5,42 m ebenso Platz 7 wie der Langhürdler Julien Bonvin (CA Sierre) in 49,63 Sekunden. Chiara Scherrer (TG Hütten), seit diesem Sommer Schweizer Rekordhalterin über 3000 m Steeple, lief in 9:34,52 Minuten auf den 9. Platz.

Schweizer Topleistungen über 400 m
In den Zusatzrennen über 400 m brillierten gleich mehrere Schweizer Athletinnen und Athleten. Die EM-Halbfinalistin Silke Lemmens (LC Zürich) lief in 52,03 Sekunden die zweitbeste Zeit ihrer Karriere und blieb nur 2 Hundertstel über ihrem persönlichen Bestwert. Die Langhürdlerin Annina Fahr (LAC TV Unterstrass) realisierte in 52,05 einen bemerkenswerten Exploit und unterbot ihren alten Rekord gleich um 86 Hundertstel. Bei den Männern lief der EM-Finalist Lionel Spitz (Adliswil Track Team) in 45,53 Sekunden hinter dem siegreichen Weltrekordhalter Wayde van Niekerk aus Südafrika (44,39) auf Platz 3. Charles Devantay (SA Bulle) wurde in 46,53 Siebter, der Hürdenläufer Dany Brand (LC Zürich) freute sich in 46,85 über eine persönliche Bestzeit.

Im nächsten Jahr findet der Final der Diamond League Eugene (Oregon, USA) statt, 2024 dann in Brüssel (BEL), wie auch 2026. In den Jahren 2025 und 2027 ist jeweils wieder Weltklasse Zürich an der Reihe. .

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(fre)